Ernährung mit viel Obst und Gemüse senkt das Risiko für viele Krankheiten – das gilt auch für Krebs: Bei veganer oder vegetarischer Ernährung hat sich das Risiko für bestimmte Krebsarten sogar fast halbiert.
Um das herauszufinden, hat ein Forschungsteam eine Langzeitstudie mit knapp 80.000 Personen aus Nord-Amerika in den Jahren 2003 bis 2007 durchgeführt. Die Probanden, die alle zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft gehörten, gaben in Umfragen Informationen zu ihrer Ernährung an und waren zu Beginn der Studie krebsfrei.
Die Ergebnisse ihrer Analyse
- Magenkrebs: Vegetarier hatten ein um 45 Prozent geringeres Risiko.
- Lymphome: Das Risiko der Vegetarier war um 25 Prozent reduziert.
- Dickdarm- und Enddarmkrebs: Vegetarier hatten ein um 21 Prozent geringeres Risiko.
- Insgesamt war das Risiko für alle Krebsarten um 12 Prozent niedriger.
Vor Krebs der Harnwege oder des Nervensystems scheint eine vegetarische Ernährung dagegen nicht zu schützen. Die Forschungsgruppe begründet das in der Studie so: „Verdauungsorgane haben direkten Kontakt mit Nahrungsmitteln und deren Abbauprodukten sowie mit anderen Stoffwechselprodukten, die durch die Darmbakterien entstehen.“
Vegetarische Ernährung ist nicht für jeden umsetzbar
Die Forschenden geben zu bedenken, dass jede einseitige Ernährung gesundheitliche Probleme hervorrufen kann. So kann eine vegane oder vegetarische Ernährung Nährstoffmangel verursachen, wenn sie nicht richtig durchgeführt wird. Anstatt strikt vegan zu leben, empfehlen sie deshalb, lieber mehr pflanzliche Produkte zu essen.
Keine Aussage über Ursachen möglich
Obwohl es sich um eine umfangreiche und langdauernde Studie handelt, liefert sie nur Hinweise auf Trends und nicht auf Ursachen. Denn es ist möglich, dass Menschen, die auf tierische Lebensmittel verzichten, auch in anderen Bereichen „gesündere“ Verhaltensweisen haben und sich beispielsweise mehr bewegen.
Quelle: DOI 10.1016/j.ajcnut.2025.06.006