In der Ruhe liegt die Kraft

Wer es nicht versucht, glaubt es nicht: Meditieren scheint volle Hirnschubladen

zu leeren und ganz neuen Gedanken und Ideen den Einlass zu ermöglichen.

Meditieren macht ruhiger und gelassener.
Meditation hinterlässt Spuren im Gehirn - das ist mittlerweile wissenschaftlich gut belegt.
© Mitarart - Fotolia

Denkt man beim Stichwort Meditation an einen in sich versunken und still dasitzenden Menschen, dann ist das nur ein Teil der Wahrheit. "Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich kann jemand einem Punkt im Körper oder einem Gegenstand – etwa einer Orange oder auch einem Musikstück – seine Aufmerksamkeit widmen. Oder es geht ihm um eine bestimmte Art der Aufmerksamkeit. Er kann sich zum Beispiel total öffnen, und alle Reize, Gedanken sowie Gefühle frei fließen lassen, um sie zu betrachten", sagt der Psychotherapeut Dr. Harald Piron.

Neue Welten im Kopf

Piron ist Vorsitzender der Society for Meditation and Meditation Research, einer Gesellschaft von rund 80 Experten, die sich mit den wissenschaftlichen Grundlagen und Forschungsergebnissen zum Thema Meditation beschäftigen. Die Fachleute wissen viel über die Effektivität der unterschiedlichen Methoden, deren Vielfalt von religiösen Richtungen wie tibetischem oder Zen-Buddhismus, christlicher Kontemplation oder Yoga im Hinduismus bis hin zu Trainingsprogrammen wie der Mindfulness-based Stress-Reduction (MBSR) reicht. "Jeder muss für sich ausprobieren, welche Art von Meditation für ihn die richtige ist«, sagt Piron. "Bei asiatischen Kampfkünsten wie Tai Chi oder Übungen wie Qigong eröffnet beispielsweise die Bewegung einen meditativen Zugang zum Körper."

Wie Meditation der Gesundheit und dem Wohlbefinden nutzt, dazu gibt es eine Reihe von Studien. "Es gilt etwa als erwiesen, dass das Wachstum der Nervenfasern unterstützt wird. Das Gehirn wird lernfähiger", nennt Experte Piron ein Beispiel. Er selbst forscht auf dem Gebiet der seelischen Gesundheit, die nach seinen Erkenntnissen von der tiefen Besinnung profitiert: "Vor allem Menschen, die sich darin täglich üben, sind zufriedener mit sich und dem Leben, selbstsicherer, willensstärker, sorgenfreier, aktiver und leistungsfähiger", fasst der Psychotherapeut einige wichtige Ergebnisse seiner Dissertation zusammen. Sein Kollege Dr. Ulrich Ott, Psychologe an der Universität Gießen, betont in einem Überblick über Meditationsforschung: "Heutzutage werden Meditationstechniken als Methoden der geistigen Schulung verstanden, mit deren Hilfe gezielt die Entspannung, die Aufmerksamkeit und die Emotionen reguliert werden können." Diese Effekte lassen Forscher hoffen, demnächst sogar Depressionen oder Angststörungen auf diese Weise behandeln zu können – ganz ohne Medikamente.

Wirkung in den Tag hinein

Um festzustellen, was bei der Meditation im Gehirn vorgeht, nutzen Wissenschaftler (vor allem Neurobiologen) moderne bildgebende Verfahren wie die Kernspintomografie. So können sie die Hirnaktivität und -struktur von Meditierenden mit denjenigen von Kontrollpersonen vergleichen und Unterschiede sichtbar machen. Diese sind sogar dann vorhanden, wenn man gerade nicht meditiert, fanden Forscher der Harvard Medical School jüngst heraus – und zwar in einem Teil des Hirns, das für Gefühlsregulationen zuständig ist.

Wer die Kraft in der Ruhe suchen will, meditiert idealerweise morgens und abends, "jeweils rund zehn Minuten bis zu einer halben Stunde", empfiehlt Piron. Er selbst hat schon in der Schule damit angefangen und die unterschiedlichsten Techniken ausprobiert.

Natascha Plankermann

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