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Insektenstich: Ist die Schwellung noch normal?

Katrin Faßnacht-Lee  |  28.07.2021

Es juckt, die Einstichstelle wird dick, die Haut rötet sich und spannt. Das sind die typischen Reaktionen auf einen Insektenstich. Doch manche Menschen reagieren auch allergisch auf das Gift der kleinen Plagegeister. Wann Vorsicht geboten ist, erklärt Professor Dr. Gunther Sturm in einer aktuellen Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie.

Mädchen mit einem Insektenstich auf dem Arm
Ein leicht geschwollener Stich ist in der Regel kein Grund zur Sorge.
© iStock.com/triocean

Eine ganz normale Reaktion auf einen Insektenstich liegt vor, wenn es an der Einstichstelle zu einer Schwellung von ein bis zwei Zentimeter Durchmesser kommt. „Auch eine Rötung der Haut, Schmerzen oder ein Brennen an der Einstichstelle sind völlig normale Reaktionen“, erklärt Hautarzt Sturm. Von einer „gesteigerten Lokalreaktionen auf Insektenstiche“ spricht man dann, wenn die Schwellung an der Einstichstelle größer als zehn Zentimeter wird und über mindestens 24 Stunden, meist aber über Tage, bestehen bleibt. „Eine solche Reaktion ist für die Betroffenen oft beängstigend und äußerst lästig, aber glücklicherweise in den meisten Fällen harmlos“, führt der Experte für Insektengiftallergie aus. „Zwar kann man oft auch Antikörper gegen Insektengifte nachweisen, es handelt sich aber nicht um eine klassische Insektengiftallergie.“ Für diese Patienten besteht auch kein wesentlich erhöhtes Risiko, später einmal mit einer starken allergischen Reaktion auf Insektenstiche zu reagieren.

Gefährlich wird es dann, wenn nach einem Insektenstich Symptome in mehreren Organsystemen auftreten. Eine anaphylaktische Reaktion kann sich zum Beispiel durch Hautsymptome am ganzen Körper, Atembeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blutdruckabfall oder Bewusstlosigkeit zeigen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Für Patienten, die bereits einmal auf einen Insektenstich mit schweren Symptomen reagiert haben, ist das Risiko, einen sogenannten anaphylaktischen Schock zu erleiden, sehr hoch. „Betroffene sollten das dann nicht als harmloses Ereignis einschätzen, sondern ärztlich abklären lassen, ob es sich um eine Insektengiftallergie handelt und welches das verantwortliche Insekt ist“, warnt Sturm. Bestätigt sich der Verdacht, ist eine hochwirksame Immuntherapie mit dem entsprechenden Insektengift angezeigt. Sie sorgt dafür, dass allergische Reaktionen zukünftig milder verlaufen oder ausbleiben.

Bei bestehender Insektengiftallergie empfiehlt es sich immer, ein vom Arzt verschriebenes Notfallset mitzuführen. Darin enthalten ist eine Adrenalin-Fertigspritze zur Stabilisierung des Kreislaufs sowie Medikamente wie Kortison und Antihistaminika, die die allergische Reaktion lindern.

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