Joggen auch bei Winterwetter

Viele Jogger legen über den Winter eine Laufpause ein. Professor Dr. Sven Ostermeier, leitender Orthopäde und Sportmediziner der Gelenk-Klinik Gundelfingen, hält eine solche sportliche Winterpause für überflüssig und gibt hilfreiche Tipps zum Joggen in der Winterzeit.

Mehrere Schichten atmungsaktiver Kleidung kombiniert mit reflektierenden, auffälligen Farben sind für den Jogger im Winter optimal.
Mehrere Schichten atmungsaktiver Kleidung kombiniert mit reflektierenden, auffälligen Farben sind für den Jogger im Winter optimal.
© Val Thoermer - Fotolia.com

„Joggen an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und senkt das Erkältungsrisiko, unabhängig von der Jahreszeit“, sagt Professor Ostermeier. Ein weiterer positiver Effekt: Die beim Sport vermehrt freigesetzten Glückshormone wirken einer Winterdepression entgegen. Der Experte empfiehlt ein intensives Aufwärmtraining. „Denn bei Kälte verkrampfen unsere Muskeln und sind daher besonders anfällig für Verletzungen. Außerdem benötigt der Körper nun längere Zeit, um auf die richtige Betriebstemperatur zu kommen“, so Professor Ostermeier.

Durch die Nase atmen schützt die Schleimhäute vor Austrocknen, das sonst eine Virusinfektion begünstigen könnte. Dehnübungen nach dem Laufen sollten drinnen durchführt werden, um unter anderem eine Erkältung durch Auskühlen zu vermeiden. Lediglich an frostigen Tagen mit Temperaturen im zweistelligen Minusbereich sollte man aufs Laufen verzichten, da Bänder, Sehnen und Muskeln dann aufgrund unzureichender Durchblutung unelastisch sind.

So kleidet man sich richtig:
Einige Jogger neigen dazu, sich bei Kälte zu warm anzuziehen. Problematisch ist dies, da es zu einer Überhitzung kommen kann. Ostermann empfiehlt das Zwiebelprinzip. Damit ist es leichter, sich an äußere Umstände anzupassen. Man trägt mehrere Schichten atmungsaktiver Kleidungsstücke übereinander, die einzeln ausgezogen werden können.

Die Kleidung sollte zum Wetter passen und im Anschluss ans Laufen schnell gewechselt werden. Im Winter können atmungsaktive Handschuhe helfen und bei Dunkelheit tragen Stirnleuchten und Reflektoren zur eigenen Sicherheit bei.

Am Anfang nicht übertreiben
Erkrankte lassen die Laufschuhe besser ganz stehen, besonders dann, wenn Fieber auftritt. Anfänger sollten nicht mehr als dreimal wöchentlich Joggen, da der Kreislauf sich erst an die Aktivität gewöhnen muss und Gelenke, Bänder und Sehnen sonst überstrapaziert werden. Ostermann: „Wer es langsamer angehen lässt, der fördert sein gesundheitliches Wohlergehen auf schonende Weise.“ Also das Tempo und die Zeiteinheiten am besten langsam erhöhen und daran denken, dass es bereits gut für die Gesundheit ist, wenn man einige Male pro Woche jeweils nur 10 bis 15 Minuten joggt.

AW

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