Kranken Kindern die notwendigen Arzneimittel zu verabreichen, ist für Eltern alles andere als kinderleicht. Da Kleinkinder noch keine Tabletten schlucken können, werden die meisten Medikamente für diese Altersgruppe als Zäpfchen oder Saft angeboten. Neben dem Geschmack bereitet jedoch die Dosierung von flüssigen Arzneiformen selbst mit den beiliegenden Messhilfen oft Probleme.
"Das riecht komisch" oder "schmeckt nicht" lauten noch die höflichen Bemerkungen, wenn Kinder ihre Medizin nicht nehmen wollen. Manche spucken den Saft auch kommentarlos mit angewidertem Gesicht aus, und das vorher mühsam verzehrte Mittagessen kommt mitunter gleich hinterher. Ärgerlich!
Wenn gutes Zureden nicht hilft, sind Zäpfchen oft der letzte Ausweg. Doch nicht alle Arzneimittel gibt es in dieser Form. Viele Arzneistoffe, beispielsweise Antibiotika wie Penicillin, werden aus dem Darm kaum in ausreichender Menge in den Blutkreislauf aufgenommen. "Daher ist es nicht sinnvoll, diese in Zäpfchenform zu verarbeiten", sagte Professor Dr. Jörg Breitkreutz von der Universität Düsseldorf bei einem Expertengespräch in Eschborn. Säfte eignen sich besser, und so werden Antibiotika für Kinder heute meist in Form sogenannter Trockensäfte angeboten.
Trockensaft? Das ist erst einmal nur ein Pulver in einer Flasche. Erst kurz vor dem Gebrauch wird daraus mit Leitungswasser der eigentliche Saft hergestellt. Auf der Flasche befindet sich meist ein Eichstrich, bis zu dem das Wasser aufgefüllt werden muss, damit der Saft am Ende die richtige Konzentration aufweist. Doch wenn die Mischung schäumt, bereitet es oft Schwierigkeiten, die Eichmarke zu treffen. Lassen Sie sich den Trockensaft am besten direkt in Ihrer Apotheke zubereiten. Dort hat man darin Erfahrung.
Ein weiteres Problem ist die korrekte Dosierung des fertigen Safts mit den beiliegenden Messhilfen. Frau Dr. Mona Tawab vom Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker stellte in Eschborn eine Studie vor, in der die Handhabung von über 50 in Deutschland erhältlichen Amoxicillin-Trockensäften verglichen wurde. Während es mit Messbechern wenig Schwierigkeiten bei der Dosierung gab, zeigten die Messlöffel Nachteile, wenn es darum ging, kleinere Mengen wie einen viertel oder einen halben Messlöffel genau abzumessen. Die tatsächliche Wirkstoffmenge pro Dosis lag meist höher als gewünscht. Tawab appellierte daher an die Pharmaindustrie, ihren Präparaten genauere und leichter zu handhabende Dosierhilfen beizulegen zum Beispiel Spritzen. Um die Dosierfehler bei der Einnahme in Grenzen zu halten, empfahl sie, die Säfte vor jedem Gebrauch gut zu schütteln und nach der Herstellung immer im Kühlschrank aufzubewahren.
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