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Krebsrisiko: Einsamkeit so gefährlich wie Rauchen

Dr. Karen Zoufal  |  29.04.2021

Eine neue Studie zeigt, dass Einsamkeit bei Männern mittleren Alters mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden ist. Die Forscher vergleichen es mit der schädlichen Wirkung des Rauchens. Sie fordern deshalb, Einsamkeit und soziale Beziehungen als einen wichtigen Bestandteil für die Vorbeugung von Krankheiten stärker zu beachten.

Ein Mann sitzt mit dem Rücken zum Betrachter auf einem Krankenhausbett.
Einsamkeit erhöht das Risiko für eine Krebserkrankung bei Männern.
© iStock.com/ViktorCap

Forscher Universität Ostfinnland haben 2.570 Männer mehr als 20 Jahre lang beobachtet und untersucht, ob bei bestimmten Lebensumständen vermehrt Krebserkrankungen auftraten. Etwa ein Viertel von ihnen (649 Männer) erkrankten an Krebs und elf Prozent (283 Männer) verstarben daran.

Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass Einsamkeit das Risiko für eine Krebserkrankung um etwa zehn Prozent erhöhte. Dieser Zusammenhang war unabhängig vom Alter, dem sozialen und wirtschaftlichen Status, dem Lebensstil, der Schlafqualität, Depressionen, dem Body-Mass-Index, Herzerkrankungen und weiteren bekannten Risikofaktoren. Auch die Sterblichkeit durch Krebs war bei den Patienten höher, die zu Beginn der Studie unverheiratet, verwitwet oder geschieden waren.

Mit den Ergebnissen bestätigt das Forschungsteam laut Kraav andere Studien, die dafür sprechen, dass Einsamkeit ein ähnlich bedeutsames Gesundheitsrisiko darstellen könnte wie Rauchen oder Übergewicht. Allerdings sind die Ursachen dafür noch völlig unklar. „Das Bewusstsein für gesundheitliche Folgen von Einsamkeit nimmt ständig zu. Daher ist es wichtig, die Mechanismen, durch die sich Einsamkeit schädlich auf die Gesundheit auswirkt, genauer zu untersuchen. Erkenntnisse dazu würden es uns ermöglichen, Einsamkeit und den dadurch verursachten Schaden besser zu lindern und optimale Wege zu finden, um vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen“, sagte die Studienautorin Siiri-Liisi Kraav. Die Ergebnisse wurden in dem Fachmagazin „Psychiatry Research“ veröffentlicht.

Quelle: DOI 10.1016/j.psychres.2021.113868

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