SeniorenGesundheit

Lebenserwartung: Ist die Obergrenze erreicht?

06.10.2016

Die Menschen werden immer älter, heißt es immer. Das stimmte zwar in der Vergangenheit, doch eine US-amerikanische Studie sieht ein Ende dieser Entwicklung. Ihr zufolge könnte es sein, dass die Menschheit die Obergrenze der Lebenserwartung bereits so gut wie erreicht hat.

Menschen, die das Rentenalter erreicht haben, können sich auf viele weitere Lebensjahre freuen.
Menschen, die das Rentenalter erreicht haben, können sich auf viele weitere Lebensjahre freuen.
© Kzenon - Fotolia.com

Die Studie von Forschern des Albert Einstein College of Medicine in New York deutet darauf hin, dass es nicht möglich sein könnte, sehr viel länger zu leben, als es die ältesten Menschen der Welt schon getan haben. „Sowohl Demographen als auch Biologen haben behauptet, es gebe keinen Grund zu der Annahme, dass der anhaltende Anstieg der maximalen Lebenserwartung bald enden würde“, sagt Studienautor Professor Jan Vijg. Die Berechnungen der Forscher deuten jedoch darauf hin, dass es eine Obergrenze gibt. Ihnen zufolge sei die bislang älteste Frau der Welt, die 1997 im Alter von 122 Jahren verstorbene Französin Jeanne Calment, diesem Limit sehr nahe gewesen.

Wie aus der Analyse von Daten hervorging, hat die Zahl der Menschen, die ein Alter von 70 und mehr erreichten, seit dem Jahr 1900 ständig zugenommen, was auf einen Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung hindeutet. Dies galt bis zu einem Alter von 100, jenseits der 100 war diese Zunahme jedoch nicht mehr zu beobachten. Das schreiben die Forscher im Fachblatt Nature. Daten aus einer anderen Quelle zeigten zudem, dass auch die sogenannten „supercentenarians“, das sind Menschen, die mindestens ein Alter von 110 Jahren erreichen, immer älter wurden. Allerdings erreichte diese Entwicklung im Jahr 1995 ein Plateau. Dies alles deute darauf hin, dass die es eine Obergrenze für die menschliche Lebensspanne gebe, so die Forscher. Und die könnte ihren Berechnungen zufolge bei 125 Jahren liegen.

„Medizinische Fortschritte bei der Behandlung von Infektionen und chronischen Krankheiten werden vielleicht dazu beitragen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung weiter ansteigt, nicht jedoch die maximale Lebensspanne“, sagt Vijg. Zwar sei es vorstellbar, dass therapeutische Durchbrüche die von ihnen errechnete maximale Lebenszeit noch verlängern könnten. Solche Fortschritte müssten jedoch die vielen genetischen Varianten überwinden, die offenbar gemeinsam die Länge des Lebens bestimmten. „Vielleicht sollten die Mittel, die derzeit dazu verwendet werden, die menschliche Lebensspanne zu verlängern, besser dazu genutzt werden, die Gesundheitsspanne zu verlängern", so Vijg. Also die Zeit im Alter, die bei guter Gesundheit verbracht wird.

HH

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