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07.05.2025 10:29 Uhr
Immer wieder berichten Medien von Sportlern wie der Tennislegende Serena Williams oder dem Hockeystar Zdeno Chára, die ein Blutgerinnsel in den tiefen Venen der Beine, Arme oder des Beckens haben. Sind Sportler besonders gefährdet?
Sportler haben insgesamt kein höheres Risiko für solche Blutgerinnsel (tiefe Venenthrombose, TVT) als die Gesamtbevölkerung, beruhigt Dr. J. Sawalla Guseh vom Massachusetts General Hospital in Boston. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für ein Blutgerinnsel erhöhen.
Risikofaktoren für Blutgerinnsel
Verletzungen: Manchmal beeinträchtigt eine Verletzung den Blutfluss und begünstigt die Bildung eines Blutgerinnsels. Auch ein gebrochenes Bein im Gips und eine Operation erhöhen das Risiko.
Sport-typische Bewegungen: Bei „Armsportarten“ wie Tennis, Basketball oder Rudern bilden sich manchmal Blutgerinnsel, weil Blutgefäße, die die Arme versorgen, durch einen engen Bereich unterhalb des Schlüsselbeins verlaufen. Bei Sportlern können Muskeln den Tunnel zusätzlich verengen. Eine Thrombose in dem Bereich wird auch „Thoracic-Outlet-Syndrom“ oder „Belastungsthrombose“ genannt. „Ich würde nicht sagen, dass es extrem häufig ist, aber wir sehen es“ sagte Guseh. Auch Personen mit schweren Rucksäcken oder die beruflich oft schwere Gegenstände tragen können daran erkranken.
Reisen: Profisportler sind häufiger auf Langstreckenflügen unterwegs. Insbesondere bei Flüssigkeitsmangel kann das Blut bei Bewegungsmangel eher gerinnen und das Risiko für eine Thrombose steigen.
- Hormonelle Verhütung: Östrogene erhöhen das Risiko für Thrombosen ebenfalls.
Gefährlich ist eine TVT, weil das Blutgerinnsel in die Lunge gelangen und dort eine lebensbedrohliche Embolie auslösen kann. Anzeichen für eine TVT sind Bein- oder Armschmerzen und Schwellungen, bei denen die Haut rosa oder rötlich verfärbt sein kann. Auch eine Erwärmung des Körperteils kann ein Symptom sein. Bei einer Lungenembolie kommt es typischerweise zu Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Benommenheit und Herzklopfen. Die Behandlung besteht aus Blutverdünnern, die zum Teil lebenslang eingenommen werden müssen.