Ernüchterndes Ergebnis einer Studie zu Luftreinigungssystemen: Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass sie das Risiko für eine Virusinfektion verringern. Sie reduzieren zwar Krankheitserreger in der Umwelt und auf Oberflächen, auf das Ansteckungsrisiko scheint sich das aber nicht merklich auszuwirken.
32 Studien, die unter Alltagsbedingungen in Schulen oder Pflegeheimen durchgeführt wurden, ergaben keinen Hinweis darauf, dass Luftreinigungstechnologien Menschen vor Infektionen der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts schützen: Unabhängig davon, ob solche Technologien verwendet wurden oder nicht, waren die Infektionszahlen vergleichbar.
Die Forschenden haben Luftfilter, keimtötendes Licht, Ionisatoren und andere Geräte untersucht, die dafür konzipiert waren, Schadstoffe und Krankheitserreger aus der Luft zu entfernen. Dafür sichteten sie alle verfügbaren wissenschaftlichen Ergebnisse, fanden aber kaum Belege dafür, dass diese Technologien wirksam vor einer Ansteckung mit Erregern von Atemwegs- oder Magen-Darm-Infektionen schützen.
Prof. Paul Hunter von der Universität East Anglia fasste zusammen: „Kurz gesagt, wir haben keine eindeutigen Beweise dafür gefunden, dass Luftaufbereitungstechnologien Menschen in realen Umgebungen schützen könnten. Es gibt zwar zahlreiche Belege dafür, dass die Umwelt- und Oberflächenverschmutzung durch verschiedene Luftaufbereitungsstrategien reduziert werden kann, insbesondere durch keimtötende Lampen und hocheffiziente Partikelluftfiltration (HEPA). Die Gesamtheit der Studien zeigte jedoch, dass diese Technologien keine Krankheiten stoppen oder lindern können.“
Es gab nur vereinzelt schwache Hinweise darauf, dass eine Luftaufbereitung die Wahrscheinlichkeit für Infektionen verringerte, aber diese Studien waren methodisch nicht überzeugend. Häufig bleiben dagegen Untersuchungen, die zu keinem positiven Ergebnis gekommen sind, unveröffentlicht. Die vermutlich fehlende Wirksamkeit ist von Bedeutung, da diese Technologien oft teuer sind: Für Unternehmen ist es wichtig, den Nutzen gegen die Investition abzuwägen.
Quelle: DOI 10.1101/2023.06.15.23291419
Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.
Smartwatches messen den Puls ununterbrochen. So können Abweichungen frühzeitig erkannt werden.
Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.
Neue Wirkstoffe sollen ganz einfach das Gewicht reduzieren. Doch für wen sind die Mittel geeignet?…
Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.
aus Apotheke, Forschung und Gesundheitspolitik.
Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?
In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern