Männer gehen zu selten zur Krebsvorsorge

Natascha Koch | 08.04.2021

Wird Krebs früh genug erkannt, kann er in vielen Fällen gut behandelt werden. Männer lassen diese Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt jedoch oft schleifen, wie eine Auswertung der Krankenkasse Barmer zeigt.
Krankheiten, die bei Vorsorgeuntersuchungen in einem frühen Stadium erkannt werden, sind oft noch gut behandelbar. image.originalResource.properties.copyright

Im Jahr 2019 nahmen bundesweit 4,73 Millionen Männer (zwölf Prozent) eine Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs wahr. Demgegenüber stehen 16,73 Millionen teilnehmende Frauen (40 Prozent), die sich auf Brust- und Gebärmutterhalskrebs hin testen ließen. „Eine Krebsvorsorgeuntersuchung kann Leben retten. Je früher Krebs erkannt wird, desto eher ist er heilbar. Vor allem Männer sollten sich überlegen, häufiger zur Vorsorge zu gehen“, sagt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen unter anderem die Kosten für Früherkennungsuntersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs bei Frauen ab 20 Jahren und für die Abtastung der Brust ab 30 Jahren. Bei Männern ist zum Beispiel ab 45 Jahren der Test auf Prostatakrebs Kassenleistung. Auch für die Früherkennung von Darmkrebs gibt es gute Vorsorgeprogramme: Männer und Frauen haben ab dem 55. Lebensjahr Anspruch auf zwei Darmspiegelungen (Koloskopien) im Abstand von zehn Jahren. Seit 2019 gibt es dieses Angebot für Männer schon ab 50 Jahren. Bei der Untersuchung können Vorstufen von Dickdarmkrebs erkannt und direkt entfernt werden. Zur Früherkennung von Hautkrebs gibt es ebenfalls ein Screening, das die Krankenkasse spätestens ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre zahlt.