Mehr Gleichberechtigung, bessere Fitness: Erkenntnisse aus 24 Ländern

Elisabeth Kerler  |  27.10.2025 14:13 Uhr

Eine internationale Studie zeigt: In Ländern mit mehr Gleichberechtigung sind junge Menschen körperlich fitter – besonders bei Frauen war der Zusammenhang klar.

Junge Frau und junger Mann joggen zusammen im Park.
In Gesellschaften mit mehr Gleichberechtigung und höherem Entwicklungsstand sind junge Menschen fitter.
© Drazen Zigic/iStockphoto

Was beeinflusst Fitness wirklich? Das hat ein Forschungsteam herausfinden wollen, denn die Fitness und Gesundheit junger Erwachsener unterscheiden sich weltweit stark. Das Forschungsteam hat in 95 Studien mit Daten von über 119.000 Erwachsenen in 24 Ländern dafür drei Faktoren betrachtet:

  • Das Entwicklungsniveau eines Landes mit Bildung, Einkommen und Lebenserwartung mittels Human Development Index (HDI)
  • Das Maß an Ungleichstellung von Frau und Mann in Gesundheit, Bildung und Beruf mittels Gender Inequality Index (GII)
  • Das Maß an Ausdauerfitness als wichtiger Marker für Gesundheit und Lebenserwartung (CRF). Es wird ermittelt durch die größte Menge an Sauerstoff, die der Körper bei Bewegung aufnimmt (VO2peak).

Gleichberechtigung wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus

Je geringer der GII und umso gleichberechtigter eine Gesellschaft ist, desto höher ist die Ausdauerfitness – bei Männern ebenso wie bei Frauen. Der Effekt war jedoch bei Frauen am deutlichsten: In Ländern mit hoher Gleichberechtigung hatten sie im Schnitt einen um 6,5 mL/kg/min höheren VOpeak als Frauen in Ländern mit geringer Gleichstellung.

„Unsere Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig gesellschaftliche Maßnahmen sind, die soziale und geschlechtsspezifische Hürden für Bewegung abbauen“, sagt Barbara Ainsworth von der Shanghai University of Sport in einer Mitteilung zur Veröffentlichung. Sie betont, dass mehr Forschung in Ländern mit niedrigerem Entwicklungsstand nötig sei, um zu verstehen, welche Hindernisse dort eine Rolle spielen.

Bessere Entwicklung, bessere Fitness – vor allem bei Frauen

Menschen in Ländern mit einem höheren Entwicklungsstand waren im Durchschnitt körperlich fitter. Besonders klar zeigte sich der Zusammenhang bei Frauen: Junge Frauen in Ländern mit mittlerem HDI erreichten einen höheren Fitnesswert (VO₂peak 31,2 mL/kg/min) als Frauen in Ländern mit niedrigem HDI (28,5 mL/kg/min).

Ein weiterer Anstieg des HDI – also von mittlerer zu hoher Entwicklung – brachte jedoch nur geringe zusätzliche Verbesserungen. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass gesellschaftliche Strukturen einen großen Einfluss darauf haben, wie Menschen Zugang zu Bewegung finden – und damit auch auf ihre Fitness“, erkärt Nicolas Pillon, Studienleiter und Forscher am Karolinska Institutet.

Quelle: DOI 10.1016/j.jshs.2025.101098 

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