Mit antiviralen Medikamenten Typ-1-Diabetes bei Kindern aufhalten

ZOU | 12.10.2023

Bei Kindern mit neu diagnostiziertem Typ-1-Diabetes können antivirale Medikamente dazu beitragen, die Insulinproduktion zu erhalten. Dies berichten norwegische Forschende, die zuvor einen Zusammenhang zwischen Diabetes und Virusinfektionen nachgewiesen hatten.
Typ-1-Diabetes beginnt meist bereits in der Kindheit oder im Jugendalter. image.originalResource.properties.copyright

Kinder, bei denen vor Kurzem Typ-1-Diabetes diagnostiziert worden war, erhielten sechs Monate lang antivirale Medikamente. Nach einem Jahr war bei ihnen die Insulinproduktion höher als bei Kindern einer Vergleichsgruppe, die ein Placebo bekommen hatten.

„Wir wissen aus unserer bisherigen Forschung, dass in der Bauchspeicheldrüse der neu diagnostizierten Patienten, eine chronische Enterovirus-Infektion vorliegt“, sagte Prof. Knut Dahl-Jørgensen, der die Studie auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung (EASD) in Hamburg vorgestellt hat. „Wir wollten herausfinden, ob das Virus ein Auslöser für die Entwicklung von Typ-1-Diabetes ist und ob wir das Fortschreiten der Krankheit durch die Bekämpfung des Virus verlangsamen können. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, Typ-1-Diabetes mit Medikamenten zu behandeln, zu verlangsamen und die Krankheit vielleicht sogar zu verhindern.“

An der Phase-II-Studie hatten 96 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren teilgenommen, die weniger als drei Wochen nach der Diabetes-Diagnose entweder die Wirkstoffe Pleconaril und Ribavirin oder ein Placebo erhielten. Verglichen wurde die verbleibende Insulinproduktion nach 12 Monaten. Die Studie des Teams der Universität Oslo wurde in der Fachzeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Quelle: DOI 10.1038/s41591-023-02576-1