SeniorenGesundheit

Mit Ultraschall gegen Bluthochdruck

Dr. Karen Zoufal  |  21.05.2021

Forscher haben Menschen mit Bluthochdruck, bei denen Medikamente keine ausreichende Wirkung zeigten, mit Ultraschall im Bereich der Nieren behandelt. Damit senkte sich der Blutdruck innerhalb weniger Monate erheblich, wie Wissenschaftler im Fachmagazin „The Lancet“ berichten.

Senior misst seinen Blutdruck.
Nicht bei allen Patienten kann der Blutdruck durch Medikamente ausreichend gesenkt werden.
© Koldunov/iStockphoto

Im Vergleich zu einer Scheinbehandlung, bei der der Blutdruck im Schnitt um drei Einheiten (mmHg) gefallen war, sank der Blutdruck in der Ultraschall-Gruppe um durchschnittlich acht Einheiten. Nachts war der Unterschied mit -1,8 im Vergleich zu -8,3 Einheiten sogar noch stärker ausgeprägt.

„Bei Patienten mit arzneimittelresistentem Bluthochdruck wird eine Blutdrucksenkung um acht Einheiten – wenn sie über einen längeren Zeitraum beibehalten wird – mit ziemlicher Sicherheit dazu beitragen, das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Herzkrankheiten zu verringern“, sagte der Kardiologe Dr. Ajay Kirtane von der New Yorker Universität.

Bei dem Verfahren werden durch Ultraschall Nervenimpulse der Nieren unterdrückt. Die Niere steuert den Blutdruck, indem sie kontrolliert, wie viel Wasser sich im Körper befindet und Signale an andere Organsysteme gibt, die den Blutdruck regulieren. Die Unterdrückung von Nervenimpulsen der Nieren durch Ultraschallenergie kann die Signale von überaktiven Nerven in den Nierenarterien stören. Die gezielte Behandlung dieser Nerven ist keine neue Idee bei der Behandlung von Bluthochdruck: Auch verschiedene Medikamente reduzieren die Aktivität des Nierennervs, um den Blutdruck zu senken.

Die Behandlung befindet sich noch im experimentellen Stadium, sie ist also noch nicht von den Gesundheitsbehörden zugelassen und wird nur im Rahmen klinischen Studien angewendet. Die Patienten werden fünf weitere Jahre lang beobachtet, um festzustellen, ob die Blutdrucksenkung von Dauer ist.

Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(21)00788-1

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