Schlecht riechender Atem ist unangenehm, oft sogar peinlich. Dass aber häufig eine ernsthafte Erkrankung hinter der üblen Note steckt, wissen nur wenige.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Ursachen sind vielfältig. Häufigste Auslöser sind ungenügende Mundhygiene, krankhafte Zähne sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Zahn- und Zungenbeläge oder im Mund verbleibende Nahrungsreste werden durch Bakterien zersetzt, wodurch übelriechende Stoffwechselprodukte entstehen. Auch Hungern kann zu schlechtem Atem führen. Ebenso haben bestimmte Nahrungsmittel wie Knoblauch einen Mundgeruch zur Folge. Er entsteht dadurch, dass flüchtige aromatische Stoffe aus dem Darm in den Lungenkreislauf gelangen und in Form von Gasen abgegeben werden.
Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Mundgeruch kann neben harmlosen Ursachen auch Ausdruck für verschiedene Stoffwechselkrankheiten, Vergiftungen und Allgemeinerkrankungen sein, z.B. Diabetes Diabetes mellitus, eine Nieren- oder Leberkrankung. Ein übler Atem kann zudem Anzeichen für entzündete Zahnfleischtaschen, Mandelentzündungen, eitrige Entzündungen der Nebenhöhlen und Nasenkatarrhe sein. Auch bei Erkrankungen der Bronchien und Lunge sowie der Speiseröhre tritt Mundgeruch auf. Hält der schlechte Atem über einen längeren Zeitraum an, sollte daher unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
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Bearbeitungsstand: 21.11.2011
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was hilft wirklich gegen Mundgeruch? Die Behandlung von Mundgeruch richtet sich nach den Ursachen – und diese liegen in 90 Prozent der Fälle im Bereich des Munds, der Nase oder des Rachens. Andere Ursachen, etwa Magenprobleme, stecken dagegen nur selten dahinter. Das heißt: Meist ist der Zahnarzt oder der HNO-Arzt erster Ansprechpartner, wenn es darum geht, etwas gegen den Mundgeruch zu unternehmen. Nicht zuletzt ist auch die Mitarbeit des Patienten von Bedeutung, um Mundgeruch loszuwerden: Durch eine gründliche und regelmäßige Zahnpflege kann Mundgeruch häufig schon deutlich reduziert oder sogar ganz beseitigt werden.
Oft ist Mundgeruch nur vorübergehender Natur, etwa, wenn er im Rahmen einer Mandelentzündung auftritt. Sobald die Entzündung abgeklungen ist, verschwindet auch der Mundgeruch. Je nach Ursache kann der Geruch aber auch hartnäckiger sein und länger anhalten.
Mundgeruch, der sich im Bereich des Munds, der Nase oder des Rachens bildet – Ärzte sprechen auch von Foetor ex ore –, entsteht meist durch zu viele Bakterien. Ob mangelhafte Pflege der Zahnzwischenräume, ein verminderter Speichelfluss oder eine Mandelentzündung: Die Ursachen für eine verstärkte Bakterienbildung sind vielfältig. Die Bakterien „ernähren“ sich von Eiweißen und abgestorbenen Zellen und setzen dabei unter anderem schwefelhaltige Substanzen frei, die den unangenehmen Geruch verursachen.
Wenn eine Erkrankung im Mund-, Nasen- oder Rachenbereich den Mundgeruch ausgelöst hat, wird der Zahnarzt oder der HNO-Arzt versuchen, die Ursache zu beseitigen. Einige Beispiele:
Wenn der Zahnarzt festgestellt hat, dass die Zahnpflege verbesserungswürdig ist, ist vor allem Eigeninitiative gefragt: Der Patient sollte seine Zahnpflegegewohnheiten entsprechend verändern.
Selten entsteht Mundgeruch durch Erkrankungen, die außerhalb von Mund, Nase oder Rachen liegen. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel eine Stoffwechselentgleisung bei Diabetes, Vergiftungen oder Störungen im Verdauungsapparat oder in den Atemwegen. Ärzte sprechen bei dieser Form von Mundgeruch von Halitosis.
Eine Halitosis bildet sich in der Regel erst zurück, wenn die dahinterstehende Störung bzw. Krankheit beseitigt wurde. Die genaue Therapie richtet sich danach, was den Mundgeruch ausgelöst hat.
Essenzielle Halitosis: Ursache unbekannt
Manche Personen atmen übelriechende Fettsäuren aus. Die Ursache ist unbekannt. Ärzte sprechen auch von einer essentiellen Halitosis. Abhilfe kann eine spezielle Diät schaffen, die aus fettarmen Produkten besteht.
In den meisten Fällen von Mundgeruch kann der Patient entscheidend zur Behandlung beitragen:
Um die Bakterienanzahl im Mundraum zu vermindern, ist Hygiene das A & O. In vielen Fällen hilft schon eine Umstellung der Pflegegewohnheiten, um sich vom Mundgeruch zu befreien. Zu einer gründlichen Mundpflege zählt nicht nur das tägliche Zähneputzen. Auch der Gebrauch von Zahnseide oder einem Zungenschaber wird empfohlen, um Bakterien keine Chance zu lassen.
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Letzte Aktualisierung: März 2017
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