Naturapotheke gegen Frauenleiden

Monatsblutung, Wechseljahre oder Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen bereiten vielen Frauen Beschwerden. Heilpflanzen können diese auf milde Weise lindern. Hierzu zählen der Mönchspfeffer, aber auch die Traubensilberkerze, die Rotkleeblüten und das Johanniskraut.

Für die "Tage": Wenn der Hormonspiegel kurz vor der Regelblutung stark absinkt, macht sich das für die Frauen oft unangenehm bemerkbar. Viele klagen dann über schlechte Stimmung, Reizbarkeit, Schmerzen und ein Spannungsgefühl in der Brust oder krampfartige Unterleibsschmerzen. Prämenstruelles Syndrom, kurz PMS, nennt das die Medizin.

Die Früchte des Mönchspfeffers (Agnus castus) können hier helfen. Sie hemmen das Hormons Prolaktin, was wiederum die Menstruationsbeschwerden und das Brustspannen lindert. Auch einen unregelmäßigen Zyklus können Auszüge aus Mönchspfeffer normalisieren.

Die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) eignet sich ebenfalls zur Behandlung von Regelschmerzen und bei unregelmäßigem Zyklus. Ihre Wirkstoffe belegen die Bindungsstellen, über die das Geschlechtshormon Östrogen seine Wirkung im Körper entfaltet. Wenn eine leichte depressive Stimmungslage dazu kommt, leistet Johanniskraut gute Dienste.

Hirtentäschelkraut gilt als Hausmittel gegen eine unregelmäßige Blutung. Im Gegensatz zu den vorgenannten Pflanzenauszügen, die es als Fertigarzneimittel ohne Rezept gibt, bekommt man es getrocknet als lose Ware in der Apotheke. Drei bis fünf Gramm werden davon pro Tasse als Tee aufgebrüht und dreimal täglich getrunken.

Während der Schwangerschaft verordnen Frauenärzte Arzneimittel nur im begründeten Ausnahmefall, da sich eine Gefahr für das Kind in der Regel nicht ausgeschließen lässt. Das gilt auch für pflanzliche Präparate. Bei häufigen Schwangerschaftsbeschwerden wie morgendlicher Übelkeit oder Verstopfung bieten sich daher Hausmittel oder nebenwirkungsfreie homöopathische Mittel an. So helfen beispielsweise Nux vomica, Ipecacuanha oder Pulsatilla in homöopathischer Verdünnung gegen Übelkeit, und einen trägen Darm bringt ballaststoffreiche Kost mit Trockenfrüchten oder Sauerkraut wieder in Gang.

In den Wechseljahren: Wenn meist im Alter zwischen 45 und 55 Jahren der Östrogenspiegel langsam sinkt, leiden Frauen bisweilen unter niedergeschlagener Stimmung, schlechtem Schlaf, Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen. Hormonpräparate könnten dies ausgleichen, aber viele verzichten lieber darauf, seit diese Arzneimittel im Verdacht stehen, unter anderem das Brustkrebsrisiko zu erhöhen. Daher schlägt hier die Stunde der Heilpflanzen, allen voran der Traubensilberkerze. Extrakte daraus haben in zahlreichen Studien gute Erfolge gegen die körperlichen und die psychischen Wechseljahrsbeschwerden gezeigt. Bestimmte Inhaltsstoffe aus Rotkleeblüten (Trifolium pratense) wirken im Körper ebenfalls ähnlich wie das weibliche Sexualhormon Östrogen und sind in der Lage, Hitzewallungen und Schweißausbrüche zu mildern.

Von allen genannten Pflanzen gibt es standardisierte Präparate auf dem Markt. Wichtig: Pflanzliche Arzneimittel entfalten ihre Effekte erst nach mehreren Wochen regelmäßiger Anwendung; bieten sich also nicht für den Akutfall an.

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