Baby & FamilieSenioren

OP-Infektionen mit Honig verhindern?

04.12.2019

Winzige Mengen Manuka-Honig wirken offenbar wie ein natürliches Antibiotikum, berichten Wissenschaftler der Universität Newcastle in der Zeitschrift „Frontiers“. Mithilfe des Honigs könnten sich zum Beispiel Infektionen nach Operationen verhindern lassen.

Mithilfe von Manuka-Honig könnten sich Infektionen nach einer Operation verhindern lassen.
Manuka-Honig, der in Neuseeland hergestellt wird, ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe besonders wirksam gegen Bakterien.
© Nataliia Mysak/iStockphoto

Die Forscher haben getestet, wie eine Kombination aus dem Honig in chirurgischen Netzimplantaten wirkt. Solche Netze werden verwendet, um etwa bei der Operation von Leistenbrüchen das Gewebe zu unterstützen. Gleichzeitig bergen sie aber ein erhöhtes Infektionsrisiko, weil sich auf der Oberfläche des Netzes ein bakterieller Biofilm bilden kann.

Für die Studie haben die Wissenschaftler ein solches Netzimplantat hergestellt, in dem sich acht Schichten Manuka-Honig mit acht Schichten eines Polymers abwechseln – jede Schicht nur Bruchteile eines Millimeters dick. Elektrostatische Ladungen sorgen für eine langsame Freisetzung des Honigs, wodurch das Bakterienwachstum im Labor für bis zu drei Wochen gehemmt wurde, darunter das von Krankheitserregern wie MRSA, Staphylokokken und Escherichia coli. An verschiedenen Weichteilzellen wurde die Verträglichkeit der Netze getestet.

Honig kann das Wachstum von Bakterien stoppen

Dr. Piergiorgio Gentile, Ingenieur für Biomedizin an der Newcastle University, erklärt: „Das Netz wird in den Körper implantiert, um Stabilität zu gewährleisten, während das innere Gewebe heilt. Leider bietet es auch die perfekte Oberfläche, auf der Bakterien wachsen können.“ Indem der Honig nach und nach aus dem Netz freigesetzt wird, soll das Wachstum der Bakterien gehemmt und eine Infektion gestoppt werden.

Honig wurde schon in der Antike – Tausende von Jahren vor der Entdeckung der Bakterien – zur Behandlung infizierter Wunden verwendet. Man nimmt an, dass Honig bakterienabtötende Eigenschaften hat, weil er Verbindungen enthält, die Wasserstoffperoxid freisetzen. Manuka-Honig jedoch war in einer neuseeländischen Studie aus dem Jahr 1991 die einzige Honigsorte, die auch nach der Entfernung von Wasserstoffperoxid noch Bakterien abtötete. Dies ist auf den Inhaltsstoff Methylglyoxal zurückzuführen, der antimikrobielle Eigenschaften hat.

ZOU

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Ein Mann, der ein Fenster zum Lüften geöffnet hat uns aus dem Fenster hinausblickt.
Podcast: gecheckt!
Gesundheit

Podcast: Radon in Wohnräumen - Risiken und Vorsorge

Radon und seine Zerfallsprodukte erhöhen mancherorts die Strahlenbelastung in Innenräumen, was auf…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden