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Das auf Milchtüten gedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum könnte bald Geschichte sein: Forscher entwickeln eine Methode mit QR-Codes, die darstellt, wie lange Milch noch getrunken werden kann und gleichzeitig Anreize bietet, im Laden nicht immer nach der am längsten haltbaren Milch zu greifen.
Milchprodukte gehören zu den Lebensmitteln, die häufig verschwendet werden. Um dem zu begegnen, hat ein Forschungsteam der Cornell University in Ithaca Tests in einem Laden auf dem Universitätsgelände durchgeführt, der unter anderem Milch anbot. Es gab sowohl Milch mit einem aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatum als auch mit QR-Codes, die beim Scannen mit dem Smartphone das Mindesthaltbarkeitsdatum anzeigten. Gleichzeitig wurde der Preis dynamisch festgelegt: Für Milch mit einer kürzeren Resthaltbarkeit gab es einen Preisnachlass.
„Während der zweimonatigen Studie haben über 60 Prozent der Kunden die Milch mit dem QR-Code gekauft, was ein beträchtliches Interesse an der Nutzung dieser neuen Technologie zeigt. Dies zeigte, dass die Verwendung von QR-Codes auf Lebensmitteln ein innovativer Weg sein kann, um das Problem der Lebensmittelverschwendung anzugehen“, sagte die Doktorandin Samantha Lau aus der Abteilung für Lebensmittelsicherheit am College of Agriculture der Cornell Universität.
Aufgrund von Unsicherheit der Verbraucher zur Haltbarkeit und unverkauften Produkten in Geschäften werden viele Milchprodukte weggeworfen, mehr als die Hälfte davon Milch. Das verursacht nicht nur Kosten, sondern belastet auch die Umwelt, da bei der Milchproduktion viel CO2 freigesetzt wird.
Das Team hat aber noch mehr Ideen: QR-Codes könnten neben der Haltbarkeit und dem dynamischen Preis zusätzlich von intelligenten Kühlschränken genutzt werden, um den Bedarf an frischer Milch zu melden oder Rezepte für den Verbrauch der im Kühlschrank aufbewahrten Produkte vorzuschlagen.
Quelle: DOI 10.3168/jds.2021-21316