Rauchen schadet den Enkelkindern

ZOU | 19.09.2022

Rauchen schadet nicht nur der Gesundheit von Rauchern und ihren Kindern, sondern auch der ihrer Enkelkinder: Kinder haben mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit Asthma, wenn ihr Vater als Kind dem Rauch von Zigaretten ausgesetzt war. Wenn der Vater später selbst rauchte, was das Risiko sogar noch höher, berichten Wissenschaftler im „European Respiratory Journal“.
Tabakrauchs macht offenbar nicht nur den Raucher und sein direktes Umfeld krank. image.originalResource.properties.copyright

Eine Untersuchung unter 1689 Kindern sowie ihren Vätern und Großeltern väterlicherseits zeigt: Kinder, deren Väter in der Kindheit dem Rauch von Zigaretten ausgesetzt waren, hatten ein um 59 Prozent höheres Risiko für nicht-allergisches Asthma. Wenn die Väter später selbst rauchten, betrug das Asthma-Risiko ihrer Kinder sogar 72 Prozent im Vergleich zu Kindern, deren Väter rauchfrei aufgewachsen waren und Zeit ihres Lebens Nichtraucher geblieben waren.

Dr. Dinh Bui von der Universität Melbourne sagte: „Die Ergebnisse zeigen, wie sich die durch das Rauchen verursachten Schäden nicht nur auf Raucher selbst, sondern auch auf ihre Kinder und Enkel auswirken können. Männer, die als Kinder Passivrauch ausgesetzt waren, könnten das an ihre eigenen Kinder weitergebene Risiko verringern, wenn sie selbst das Rauchen vermeiden.“

Die Forscher glauben, dass Umweltfaktoren wie Tabakrauch das Erbgut verändern können. Diese Veränderungen sind nicht immer von Dauer. Dennoch ist es denkbar, dass sie, wenn sie in Spermien vorliegen, an die nächste Generation weitergegeben werden können.  

Die Ergebnisse veröffentlichte das Fachblatt "European Respiratory Journal". Sie basieren auf Daten einer der am längsten laufenden Studien zu den Atemwegen, die bereits seit 1968 in Tasmanien durchgeführt wird. Die Forscher wollen nun untersuchen, ob das erhöhte Asthmarisiko bis ins Erwachsenenalter anhält und ob Väter, die als Kinder Zigarettenrauch ausgesetzt waren, auch Allergien oder andere Lungenerkrankungen an ihre Kinder weitergeben.

Quelle: DOI 10.1183/13993003.00257-2022