Nasenspray mit dem „Kuschelhormon“ Oxytocin, alltäglicher Zuwendung und körperlicher Nähe: Mit dieser Kombination heilten Wunden schneller und die Werte der Stresshormone waren niedriger. Weder die Verabreichung von Oxytocin allein noch Gespräche ohne Berührungen zeigten diesen Effekt. „Das verdeutlicht, wie eng Verhalten und Hormonsystem zusammenarbeiten und wie stark dieses Zusammenspiel die körperliche Gesundheit in nahen, liebevollen Beziehungen beeinflussen kann“, erklärt die Studienleiterin Professorin Dr. Beate Ditzen.
Kombination aus Oxytocin und positiven Gesprächen
An der Studie nahmen 80 Paare, also 160 Personen, teil. Das Forschungsteam beurteilte Wundheilung stets nach 24 Stunden und sieben Tagen. Die Teilnehmenden bekamen Oxytocin-Nasenspray oder ein Placebo und übten positive Gespräche bis zu dreimal täglich. Die Paare dokumentierten ihr Stressempfinden und intime körperliche Nähe. Die Forschenden erhoben die Spiegel des Stresshormons Cortisol mittels Speichelproben. Die Studie erschien im Fachjournal „JAMA Psychiatry“ und entstand an der Universität Heidelberg.
Oxytocin allein hat keinen Effekt
Die Studie zeigt damit, dass Zuneigung biologische Heilungsprozesse beschleunigt. Das Forschungsteam betont allerdings, dass es sich um gesunde, junge Probanden handelte und die Effekte moderat seien. Oxytocin sei zudem kein eigenständiges Heilmittel. Für klare klinische Empfehlungen seien weitere, größere Studien notwendig.
Quelle: DOI 10.1001/jamapsychiatry.2025.3705