Sexuell übertragbare Krankheiten: Symptome erkennen und vorbeugen

Rüdiger Freund LAV  |  10.09.2025 15:46 Uhr

Die Zahl sexuell übertragbarer Krankheiten nimmt zu – auch in Deutschland. Wer die Risiken kennt und einfache Schutzmaßnahmen beachtet, kann sich und seine Partnerinnen und Partner schützen.

Sexuell übertragbare Krankheiten lassen sich leicht verhindern.
Kondome sind die einfachste und beste Methode, um sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen.
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Was sind sexuell übertragbare Krankheiten?

Unter sexuell übertragbaren Infektionen (STI, engl. sexually transmitted infections) versteht man Erkrankungen, die vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden. Dazu gehören unter anderem Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper), Syphilis und HIV/Aids. Anders als oft angenommen, haben sie nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.

Besonders problematisch: Viele Infektionen verursachen zunächst nur unspezifische oder gar keine Symptome. Dadurch bleiben sie häufig unerkannt und werden weitergegeben.

Wie verbreitet sind STI in Deutschland?

Genaue Zahlen sind schwer zu erfassen, da nicht alle Erkrankungen meldepflichtig sind. Klar ist jedoch: Die Zahl der Infektionen nimmt europaweit zu.

Typische Beschwerden, die Betroffene oft fälschlicherweise für eine Blasenentzündung oder Pilzinfektion halten, sind zum Beispiel:

  • Juckreiz oder Brennen beim Wasserlassen
  • ungewöhnlicher Ausfluss
  • leichtes Fieber
  • geschwollene Lymphknoten

Wann sollte man ärztliche Hilfe suchen?

Christoph Gulde, Apotheker aus Stuttgart, betont: „Darum ist es wichtig, schon bei diesen leichteren Symptomen auch den Frauenarzt oder Urologen zu Rate zu ziehen. Beispielsweise verlaufen 80 Prozent der Chlamydien-Infektionen bei Frauen symptomlos. Bleiben sie unbehandelt, kann die Infektion bis zur Unfruchtbarkeit führen.“

Wer Beschwerden hat oder unsicher ist, sollte daher schnell ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Frühe Diagnose und Behandlung verhindern Komplikationen und schützen auch die Partnerinnen und Partner.

Schutzmaßnahmen: Kondome sind der beste Schutz

Das Hauptrisiko für STI ist ungeschützter Geschlechtsverkehr. Kondome sind die wirksamste und zugleich einfachste Methode, um sich vor Infektionen zu schützen – unabhängig von Alter, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Auch hier gilt die klare Empfehlung von Gulde: „Geschützter Sex mit Kondom ist die beste Vorbeugung gegen sexuell übertragbare Krankheiten.“

Die wichtigsten sexuell übertragbaren Krankheiten im Überblick:

Chlamydien

  • Art: Bakterielle Infektion
  • Symptome: Juckreiz, Brennen beim Wasserlassen
  • Folgen: Unbehandelt Gefahr von Unfruchtbarkeit

Gonorrhoe (Tripper)

  • Art: Bakterielle Infektion (Gonokokken)
  • Symptome: Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen
  • Besonderheit: Zunehmend antibiotikaresistente Erreger
  • Folgen: Unfruchtbarkeit möglich

Syphilis

  • Art: Bakterielle Infektion
  • Symptome: Anfangs schmerzloses Geschwür, Wochen später Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Kann von allein heilen, aber auch in ein schweres Krankheitsstadium übergehen.
  • Risiken: Immunschwäche Schädigung von Nerven, Schleimhäuten.

HIV/Aids

  • Art: Virusinfektion
  • Symptome: Anfangs grippeähnlich, Jahre später Immunschwäche mit vielen Folgeinfektionen wie Pilzerkrankungen oder Tuberkulose
  • Übertragung: Blut und andere Körperflüssigkeiten, vor allem bei ungeschütztem Sex
  • Folgen: Chronische Erkrankung, lebenslange Therapie notwendig

Offene Gespräche und Schutz geben Sicherheit

STI sind keine Randerscheinung, sondern betreffen viele Menschen. Mit Kondomen, regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen und offener Kommunikation mit Partnerinnen und Partnern lässt sich das Risiko jedoch deutlich verringern. Wer Symptome bemerkt, sucht am besten frühzeitig ärztliche Hilfe.

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