Sonnenbad: Warum die Haut nicht sofort braun wird

ZOU | 11.08.2023

Ein Forschungsteam der Universität Tel Aviv hat herausgefunden, warum man erst braun wird, nachdem man den Strand verlassen hat: Der Körper widmet sich erst den wichtigen Aufgaben, nämlich dem Schutz und der Reparatur des Erbguts, das durch die Sonneneinstrahlung Schaden genommen hat. Erst danach beginnen die Zellen der Haut damit, das braune Hautpigment Melanin zu bilden.
Urlaubsfreude pur, aber die Haut braucht immer Schutz vor der Sonne. image.originalResource.properties.copyright

Nach einem Strandbesuch kann es Stunden oder sogar Tage dauern, bis die Haut braun wird. Neue Forschungsergebnisse aus Israel haben den Mechanismus hinter diesem Phänomen enthüllt: In den Hautzellen werden zuerst durch die UV-Strahlung entstandenen DNA-Schäden repariert, und der Prozess der Bildung von Melanin wird so lange hintenangestellt. Erst nachdem die Zellen das Erbgut so gut wie möglich repariert haben, beginnen sie mit der Melaninproduktion. Der Farbstoff Melanin bräunt die Haut und schützt sie beim nächsten Sonnenbad. In Tierversuchen und mit menschlichem Hautgewebe ließ sich zudem nachweisen, dass eine Aktivierung des Reparaturmechanismus der Haut auch ohne UV-Strahlung später eine Hautbräunung bewirkte.

Die Arbeitsgruppenleiterin Prof. Carmit Levy erklärte: „Die genetische Information muss vor Mutationen geschützt werden, daher hat dieser Reparaturmechanismus Vorrang. Er sagt allen anderen Vorgängen in der Zelle: ‚Hört auf mit allem und lasst mich in Ruhe arbeiten.‘ Er hemmt andere Vorgänge, bis die DNA-Korrektur einige Stunden nach der UV-Exposition ihren Höhepunkt erreicht. Erst dann kommt die Pigmentproduktion in Gang. Ein Protein namens ATM spielt eine Schlüsselrolle bei der DNA-Reparatur. Es aktiviert den einen Mechanismus und hemmt den anderen. Das steigert die Chance, dass die Zelle nach Strahlenexposition ohne Mutationen überlebt.“

Quelle: DOI 10.1016/j.jid.2023.03.1686