Spazierengehen lindert eine Depression nach der Geburt

Dr. Karen Zoufal | 29.10.2021

Schon 15 Minuten zügiges Gehen pro Tag kann dazu beitragen, Symptome einer postpartalen Depression abzumildern. Das berichtet ein kanadisches Forschungsteam in der Zeitschrift „Journal of Women's Health“.
Depressive Symptome nach der Geburt sind keine Seltenheit. Regelmäßige Spaziergänge könnten Frauen helfen, diese zu lindern. image.originalResource.properties.copyright

Spazierengehen für 90 bis 120 Minuten pro Woche mit einer mäßigen Intensität: Auf diese Weise können Frauen die Symptome einer postpartalen Depression lindern, berichtet das Forschungsteam nach der Analyse von Daten aus fünf Studien mit 242 Teilnehmerinnen. „Gehen ist überall möglich. Wenn Sie mit Ihrem Baby im Kinderwagen drei- oder viermal pro Woche eine halbe Stunde oder auch nur 15 Minuten lang rausgehen können, kann sich dies erheblich darauf auswirken, wie Sie sich fühlen“, berichtet Prof. Marc Mitchell von der Western University in Ontario.

Professionelle Hilfe suchen

Frauen mit schweren Symptomen benötigen dennoch eine medizinische Versorgung, denn eine postpartale Depression macht es schwierig, für sich selbst – und damit auch fürs Kind – zu sorgen. Insbesondere, wenn eine medizinische Behandlung aufgrund von Wartezeiten, persönlichen Vorbehalten oder anderen Gründen nicht möglich ist, könnte Spazierengehen aber eine leicht umsetzbare Möglichkeit sein, die Symptome zu reduzieren.

Anders als beim „Baby Blues“, der kurz nach der Geburt auftritt und in der Regel innerhalb von Tagen von selbst verschwindet, kann eine postpartale Depression mit schweren Stimmungsschwankungen, Erschöpfung und einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit einhergehen. Dieses Krankheitsbild ist keineswegs eine Seltenheit: Etwa ein Viertel der Mütter leidet im ersten Jahr nach einer Geburt unter solchen Symptomen.

Quelle: DOI 10.1089/jwh.2021.0296