Sport ohne Blasen an den Füßen

Jetzt sind sie da: die warmen, sonnigen Tage. Da zieht mancher gerne seine Laufschuhe an. Wenn bloß nicht nach kurzer Strecke bereits eine Blase ärgern würde. Dr. Christoph Liebich, Dermatologe und Sportarzt aus München, informiert in einem Interview mit der Neuen Apotheken Illustrierten, wie sich Füße beim Sport wohlfühlen.

Junge Joggerin bindet sich die Schnürsenkel
© Jonas Glaubitz - Fotolia

Herr Dr. Liebich, wo fängt das Anti-Blasen-Programm an?

Liebich: Natürlich am Fuß, und zwar bevor es mit dem Sport losgeht. Wer Verhornungen an den Zehen oder der Ferse hat, neigt dazu, Blasen zu bekommen. Diese Verhornungen lassen sich leicht entfernen. Dies geht beispielsweise mit speziellen Cremes aus der Apotheke. Zu den bekanntesten Wirkstoffen zählen Harnstoff, auch Urea genannt, und Salicylsäure.

Wie sieht es mit trockener Haut aus?

Liebich: Auch sie kann das Risiko steigern, eine Blase zu bekommen. Vor dem Sport die trockenen Stellen einfach mit einer Fettcreme einreiben. Besonders praktisch sind Blasensticks. Sie sehen ähnlich wie ein Klebestift aus. Sie enthalten eine Fettmischung, die sich gut auf die gefährdeten Stellen verteilen lässt.

Wie sollte ein guter Sportschuh aussehen?

Liebich: Sportschuhe müssen gut sitzen und dürfen nicht drücken. Meine Empfehlung: Sportschuhe nicht auf eigene Faust kaufen. In vielen Sportgeschäften kann man die Füße scannen und eine Analyse auf dem Laufband machen lassen. So findet der Sportler einen passenden Schuh. Das senkt deutlich das Risiko, Blasen zu bekommen. Da Fehlstellungen der Füße Blasen begünstigen, helfen in diesem Fall passende Einlagen.

Worauf ist bei der Wahl der Strümpfe zu achten?

Liebich: Am besten sind Strümpfe aus modernen Fasern. Durch sie gelangt Schweiß schnell nach außen. Zudem verrutschen sie nicht, was ebenfalls das Risiko für Blasen mindert.

Wenn man sich trotzdem eine Blase gelaufen hat?

Liebich: Wichtig ist es, die Blase zu entlasten. Dies nimmt den Druck und den Schmerz. Dafür die Blase leicht anstechen, damit die Flüssigkeit auslaufen kann. Dazu empfehle ich, in der Apotheke eine sterile Injektionsnadel zu kaufen. Bitte die Blase nicht aufschneiden oder abreißen. Nach dem Anstechen die Blase mit einem Desinfektionsmittel versorgen.

Und dann ein Pflaster drauf?

Liebich: Ja, aber kein klassisches Wundpflaster. In der Apotheke gibt es spezielle Blasenpflaster in passenden Größen, etwa für Sohlen, die Fersen oder Zehen. Ihr Vorteil: Sie lindern den Schmerz und den Druck sofort. Das Training kann also weitergehen. Zudem sorgen sie für eine feuchte Umgebung, in der die Wunde besonders gut heilt. Alle ein bis zwei Tage sollte man das Pflaster erneuern, bis die Wunde gut abgeheilt ist.

Wann muss man zum Arzt?

Liebich: Immer dann, wenn weiterhin Schmerzen auftreten, sich die Stelle rötet, entzündet oder die Wunde nicht abheilen will.

Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Peter Erik Felzer.

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