Stärkere Muskeln durch Vitamin D

JB | 20.12.2022

Forscher haben herausgefunden, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D das Risiko für eine altersbedingte Muskelschwäche deutlich senken können.

Die Wissenschaftler der Federal University of São Carlos in Brasilien und des University College London analysierten für die Studie Daten von 3.205 Menschen, die älter als 50 Jahre waren und zu Beginn der Studie noch keine Muskelschwäche aufwiesen. Am Anfang des Beobachtungszeitraums wurden die Vitamin-D-Spiegel im Blut gemessen und die Muskelkraft anhand der Griffstärke bestimmt. Diese gilt als guter Indikator für die allgemeine Muskelkraft. Dabei fand man heraus, dass Personen, die zu Beginn der Studie an einem Vitamin- D-Mangel litten, ein um 78 Prozent erhöhtes Risiko hatten, innerhalb des vierjährigen Beobachtungszeitraum eine Muskelschwäche zu entwickeln. Verglichen wurden sie mit Probanden, deren Vitamin-D-Spiegel im Normalbereich lag.

Vitamin D hat viele Aufgaben im Körper. Dass das Vitamin essenziell für die Knochengesundheit ist, ist schon länger bekannt. Weniger verbreitet ist das Wissen, wie wichtig Vitamin D für den Erhalt der Muskelkraft ist. Unter anderem fördert es die Aufnahme von Calcium in die Muskelzellen und trägt somit zur Kontraktion der Muskeln bei. Auch die Regeneration der Muskeln wird durch Vitamin D verbessert. „Daher war zu erwarten, dass ein Mangel irgendeine Art von Muskelveränderung verursachen würde. Und genau das hat unsere Studie bewiesen“, berichtet Tiago da Silva Alexandre, Autor der Studie und Professor für Gerontologie.

Damit unser Körper Vitamin D produzieren kann, muss die Haut dem Sonnenlicht ausgesetzt sein. Deshalb schwankt der Spiegel jahreszeitenabhängig stark. Ältere Menschen können mit der Zeit Vitamin D schlechter über die Haut selbst produzieren, weshalb sie bedeutend häufiger an einem Mangel leiden. Da ältere Menschen mit einer Muskelschwäche ein deutlich erhöhtes Risiko haben, aufgrund von Stürzen zu Schaden zu kommen, ist es wichtig, dass ein Mangel unter ärztlicher Betreuung ausgeglichen wird.

Quelle: DOI  10.1007/s00223-022-01021-8