Ein Viertel der deutschen Bevölkerung kennt sich in Gesundheitsfragen nicht gut aus. Das zeigt eine Studie, für die über 4.000 Menschen über ihr Wissen zu chronischen Krankheiten befragt wurden.
Von November 2014 bis September 2015 wurden deutschlandweit insgesamt 4.144 Menschen ab 35 Jahren in einem Wissenstest zu chronischen Krankheiten befragt. Mehr als die Hälfte (54,2 Prozent) der Befragten beantworteten die Fragen weitgehend korrekt. 21,1 Prozent verfügten zumindest über moderate Kenntnisse. Das geht aus einer Studie des Pharmakonzerns Pfizer in Zusammenarbeit mit dem Institut für medizinische Soziologie an der Charité hervor. „Der Wissensstand der Bevölkerung ist gut, aber nicht gut genug“, bewertete die Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft an der Charité, Professor Adelheid Kuhlmey die Ergebnisse. Die Studie zeige, dass in Zukunft noch mehr für die gesundheitliche Aufklärung der Bevölkerung getan werden müsse. Ein Ziel könne dabei sein, die Anzahl der richtig beantworteten Fragen von 66 Prozent auf 80 Prozent anzuheben, so Kuhlmey.
Überraschen würden jedoch die Ergebnisse mit Blick auf Geschlechterunterschiede und den Gesundheitszustand der Befragten. Während sich das Wissen weiblicher und männlicher Teilnehmer kaum unterscheide, gebe es bei chronisch erkrankten und gesunden Menschen durchaus Differenzen, sagte Kuhlmey. Betroffene seien demzufolge nicht automatisch auch besser informiert als nicht betroffene Personen. Im Bundesländervergleich steht Mecklenburg-Vorpommern mit 70 Prozent korrekt beantworteter Fragen an der Spitze. Schlusslicht ist das Saarland mit 62 Prozent. Auch Alter, Herkunft und Bildung haben der Studie zufolge Einfluss auf den Wissensstand. Demnach sind vor allem die 55- bis 64-Jährigen anderen Altersklassen überlegen. Bei Bildung und Einkommen liegen Befragte mit einem höheren Bildungsstand oder einem Nettoeinkommen von mehr als 2600 Euro vorne. Darüber hinaus seien Menschen ohne Migrationshintergrund in punkto Gesundheit tendenziell besser informiert, so Kuhlmey.
lk/ PZ
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