Gibt es eine Chance, Corona vorzubeugen? Ein Heuschnupfen-Nasenspray mit dem Wirkstoff Azelastin hat in einer Studie besondere Wirkung gezeigt: Bei Menschen, die es verwendeten, war das Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2, dem Erreger von COVID-19, und mit Rhinovirus stark reduziert, wie ein Forschungsteam in einer klinischen Studie herausgefunden hat.
An der Studie nahmen 450 gesunde, junge Erwachsene teil. Etwa die Hälfte (227) von ihnen nahm 56 Tage lang täglich das Azelastin-Nasenspray, die andere Hälfte ein Scheinmedikament. In beiden Gruppen waren auch die Impfraten gegen das Virus ähnlich.
Weniger Infektionen mit SARS-CoV-2
Nur fünf Personen (2,2 Prozent) der Azelastin-Gruppe infizierten sich mit SARS-CoV-2, in der Gruppe mit dem Scheinmedikament dagegen waren es 15 (6,7 Prozent) – also etwa drei Mal so viele. Die Probanden testeten sich zweimal pro Woche auf Infektionen mit dem Virus, bei einem positiven Testergebnis wurde die Infektion mit PCR überprüft.
Schützt das Nasenspray auch gegen Infektionen mit dem Rhinovirus?
In der Azelastin-Gruppe gab es insgesamt weniger nachgewiesen Atemwegsinfektionen. Besonders auffällig war das bei Infektionen mit dem Rhinovirus, das auch Atemwegserkrankungen hervorruft: Nur 1,8 Prozent haben sich mit dem Rhinovirus infiziert, in der Gruppe mit dem Scheinmedikament waren es 6,3 Prozent.
Relevant für Risikogruppen und bei Reisen
Bei dieser Studie handle es sich um die erste, die eine Schutzmaßnahme für die Prävention unter realen Bedingungen belege, erklärte der Studienleiter Professor Robert Bals, Universität des Saarlandes, in einer Mitteilung zur Veröffentlichung. Insbesondere für Risikogruppen, in Phasen mit sehr vielen Infektionen und bei bevorstehenden Reisen sei das Nasenspray als Ergänzung interessant.
Hinweis: Ändern Sie nicht Ihre Medikation ohne Beratung
Sollten Sie Fragen oder Bedenken zu Arzneimitteln haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Arztpraxis oder Apotheke. Beginnen Sie nicht – auch aufgrund Ihrer persönlichen, medizinischen Vorgeschichte – ohne fachliche Beratung Medikamente einzunehmen.
Quelle: DOI 10.1001/jamainternmed.2025.4283