Tipps für Fernreisen

Die Urlaubszeit ist die schönste Zeit im Jahr. Doch in fremden Länder lauern auch Gefahren für die Gesundheit.

Die meisten Todesfälle unter Reisenden gehen auf Unfälle und Herzerkrankungen zurück. Infektionskrankheiten machen etwa 10 bis 25 Prozent aus. Dennoch sollte man Infektionskrankheiten nicht unterschätzen. So erkranken beispielsweise 2,4 Prozent aller ungeschützten Westafrika-Reisenden an einer Malaria, die unerkannt lebensbedrohlich ist.

Rechtzeitig an Impfungen denken

Nur wer die Gefahren kennt und Vorsorge betreibt, kann in ferne und sonnige Gefilde fliehen, ohne seine Gesundheit zu gefährden. Bei der Planung von Fernreisen und bei der Impfberatung sollten Sie zum Beispiel auf folgende Erkrankungen achten:

  • Malaria
  • Hepatitis A und B
  • FSME
  • Tollwut
  • Cholera
  • Gelbfieber
  • Typhus
  • Dengue-Fieber

Nicht alle in fernen Reiseländern vorkommenden Erkrankungen können hier genannt werden, manche wie beispielsweise die Cholera sind für Kurzurlauber weniger ein Problem, andere treten eher sporadisch auf, wie hämorrhagische Fieber.

Durchfall gehört zu den häufigsten Leiden im Urlaub. In Regionen wie Nord- und Zentraleuropa, Australien oder Neuseeland trifft es fünf bis acht Prozent der Urlauber. In Indien oder in afrikanischen Entwicklungsländern dagegen bei 50 Prozent. Das Risiko auf Null zu senken ist auf Fernreisen unmöglich. In Sachen Vorbeugung sollte man eine bekannte Regel beachten: Schäl es, brat es, koch es oder vergiss es. Wer also nur gut durchgegarte Speisen zu sich nimmt und rohe Salate oder Gemüse, rohe Eier sowie damit bereitete Speisen, rohen Fisch, rohe Muscheln und rohes Fleisch meidet, kann die Durchfallgefahr deutlich verringern.

Mineralwasser zum Zähneputzen

Durchfallkeime können außerdem in unverpacktem Speiseeis, in Produkten aus Garküchen am Straßenrand, in Wasser aus dem Wasserhahn, in Swimmingpools oder in Eiswürfeln lauern. Um den Durst zu löschen oder um sich die Zähne zu putzen, sollten Fernreisende am besten zu Mineralwasser greifen, das in Flaschen abgefüllt ist.

Die weitaus meisten Durchfallerkrankungen enden von selbst nach etwa vier Tagen enden. Allerdings müssen die Betroffenen viel trinken, zum Beispiel lauwarmen, gezuckerten Tee oder auch stille Mineralwässer. Salzstangen tragen dazu bei, verlorenes Salz zu ersetzen. Bananen sollen stopfen und helfen, Kaliumverluste auszugleichen. Niemals darf man den Durchfall durch völligen Verzicht auf Nahrung oder gar Flüssigkeit "aushungern", dies kann sogar lebensgefährlich sein. Wer sicherstellen möchte, einen Durchfall gut zu überstehen, sollte sich vor der Abreise in der Apotheke fertige Elektrolytmischungen besorgen, die bei Bedarf in Wasser aufgelöst werden.

Risikogruppen

Bedenklich wird ein Durchfall immer dann, wenn er blutig ist oder zusammen mit Fieber auftritt. In diesen Fällen muss man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Außerdem gibt es Risikopatienten, die möglichst nicht – oder nur nach Rücksprache mit dem Arzt – in Gebiete fahren sollten, in denen die Erkrankungs- und speziell auch die Durchfallgefahr sehr groß ist. Dies sind unter anderem Menschen die

  • gerade einen akuten Krankheitsschub haben oder dauerhaft schwer krank sind,
  • unter einer deutlichen Einschränkung der Nierenfunktion leiden,
  • eine chronische Darmerkrankung haben oder
  • entwässernde Arzneimittel einnehmen müssen.

Herzpatienten vor Flugreisen zum Arzt

Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten vor einer Flugreise ihren Arzt nach damit verbundenen Gesundheitsrisiken befragen. Immerhin kommt es im Flugzeug, zu einer ähnlichen Absenkung der Sauerstoffsättigung im Blut wie auf dem Gipfel eines 2 400 Meter hohen Berges. Für Patienten mit Herzschwäche, Thromboserisiken, starkem Bluthochdruck oder unmittelbar nach Herzoperationen kann das eine Gefahr bedeuten. Der Arzt kann in solchen Fällen feststellen, ob ein Flug möglich ist oder nicht,. Bei Bedarf empfiehlt er Maßnahmen, um Gesundheitsrisiken mindern. Jährlich sterben 2 500 Menschen weltweit an Bord eines Flugzeugs sterben, zu 75 Prozent wegen eines Herz-Kreislauf-Versagens bei bereits zuvor bestehenden Herz-Erkrankungen. Dagegen fordern Flugzeugabstürze "nur" etwa 1 000 Opfer pro Jahr.

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