Die Cholera ist eine Durchhfallerkrankung, die durch die Ansteckung mit Bakterien entsteht und vor allem in Ländern mit niedrigen Hygienestandards auftritt.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Der Erreger der Cholera, Vibrio cholerae, ist ein im Wasser lebendes Bakterium. Man kann sich durch verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel, vor allem Meeresfrüchte, anstecken.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Erreger der Cholera produziert einen Giftstoff (Toxin), der den Zellstoffwechsel der Darmzellen durcheinander bringt. Ähnlich wie Mittel gegen Verstopfung erhöhen die Choleratoxine die Konzentration eines körpereigenen Signalstoffs, der den Einstrom von Chlorid-Ionen, Natrium-Ionen und in der Folge auch Wasser in den Darm verursacht. Was bei Mitteln gegen Verstopfung kontrolliert geschieht, ist bei der schweren Form der Cholera völlig außer Kontrolle: In einer Stunde kann so bis zu ein Liter Wasser durch den Darm verloren gehen. Dadurch kommt es zum Mangel an wichtigen Mineralstoffen (Elektrolyte), was zu Krämpfen führt.
Durch den hohen Wasserverlust kommt es schnell zu Blutdruckabfall und erhöhtem Pulsschlag. Der Arzt nennt diesen Zustand einen Schock. Der Schock ist ein ernstes Krankheitsbild, weil durch längere Zeit im Schockzustand auch andere Organe geschädigt werden, zum Beispiel die Niere. Deshalb ist eine schnelle Behebung des Flüssigkeits- und Mineralstoffmangels durch die Vene (Infusionen) erforderlich.
Bereits durch Trinken einer speziellen Mineralstoffkombination aus der Apotheke, die die für den Körper ideale Zusammensetzung an Elektrolyten enthält, wird der Verlauf der Erkrankung gemildert.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Viele andere ansteckende Darmerkrankungen haben Durchfall als Symptom. Wenngleich der Reiswasserstuhl nahezu beweisend für die Cholera ist, können bei weniger schweren Formen auch andere Infektionserreger, etwa Salmonellen, zu Grunde liegen. Die Salmonelleninfektion tritt ähnlich schnell und plötzlich wie Cholera auf.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Bearbeitungsstand: 23.07.2012
Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wenn der Arzt auch nur den Verdacht hat, dass sein Patient an Cholera erkrankt sein könnte, wird er die Behandlung so rasch wie möglich beginnen – denn durch den enormen Flüssigkeitsverlust kann die Erkrankung lebensbedrohlich sein. Cholera sollte insbesondere in schweren Fällen nach Möglichkeit im Krankenhaus behandelt werden. Damit sich andere Personen nicht anstecken können, ist es ratsam, den Betroffenen zu isolieren und strenge Hygienestandards einzuhalten.
Erste und wichtigste Maßnahme bei der Behandlung von Cholera ist, den Mangel an Flüssigkeit und Elektrolyten auszugleichen.
Aufgrund der starken Durchfälle verliert der Patient sehr viel Flüssigkeit und Nährstoffe. Dieser Mangel muss unbedingt behoben werden. Ohne rechtzeitige Therapie verläuft die Erkrankung in bis zu 40 Prozent der Fälle tödlich – bei konsequenter und frühzeitiger Behandlung kann man das Risiko hingegen auf etwa 1 Prozent senken.
Um den Flüssigkeits- und Nährstoffhaushalt auszugleichen, reicht es in den meisten Fällen aus, wenn der Patient eine spezielle salz- und zuckerhaltige Lösung trinkt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stellt eine solche Lösung zur Verfügung: die sogenannte orale Rehydratationslösung. Sie enthält neben Wasser
Allein das Trinken der Lösung verbessert den Verlauf und die Prognose deutlich. Bei schwerem Flüssigkeitsverlust wird der Arzt Flüssigkeit und Nährstoffe über eine Infusion direkt in die Vene verabreichen.
Antibiotika spielen bei der Behandlung von Cholera eher eine untergeordnete Rolle – wichtiger ist der rasche Flüssigkeitsausgleich mit Trinklösungen oder Infusionen. Antibiotika können jedoch hilfreich sein, um die Genesung zu fördern: Sie können den Flüssigkeitsverlust zwar nicht direkt beheben, aber die Schwere des Durchfalls bei Cholera verringern. Zudem sorgen die Medikamente dafür, dass die Bakterien schneller zugrunde gehen und rascher ausgeschieden werden.
Infrage kommen bei der Antibiotika-Therapie beispielsweise Wirkstoffe wie
Wenn Sie in Gebiete reisen, in denen es häufig zu Cholera-Ausbrüchen kommt, sollten Sie entsprechend vorbeugen. Informieren Sie sich vor der Reise, inwieweit man im jeweiligen Land vorbeugende Maßnahmen gegen Cholera treffen sollte. Generell gilt: Hygiene ist das A & O!
Nutzen Sie nur sauberes Trinkwasser. Trinken Sie keinesfalls unbehandeltes Wasser und spülen Sie damit auch nicht beim Zähneputzen. Verwenden Sie nur gereinigtes oder abgekochtes Wasser oder greifen Sie auf Mineralwasser zurück.
Achten Sie auf Hygiene beim Essen: Meiden Sie rohe Lebensmittelzubereitungen wie etwa Salate oder Meeresfrüchte – sie könnten Cholerabakterien enthalten.
Nehmen Sie Getränke nur ohne Eiswürfel zu sich – es sei denn, Sie wissen genau, dass die Eiswürfel aus keimfreiem Wasser hergestellt worden sind.
Hygiene in sanitären Anlagen ist ebenfalls wichtig: Waschen Sie sich nach jedem Toilettengang gründlich die Hände.
Wenn Sie Obst und Gemüse verzehren wollen: Schälen Sie die Lebensmittel vorher oder kochen Sie sie!
Gegen Cholera gibt es eine Impfung (in Form einer Schluckimpfung), die bei einem besonders hohen Erkrankungsrisiko infrage kommt – zum Beispiel, wenn eine Person für längere Zeit in einer Region mit häufigen Choleraausbrüchen arbeitet. Der Impfstoff besteht aus verschiedenen Stämmen aus abgetöteten Cholera-Erregern. Ob Sie sich impfen lassen sollten, sollten Sie vor einem geplanten Auslandsaufenthalt mit Ihrem Arzt besprechen.
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Letzte Aktualisierung: Februar 2017
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