Gefährliche Potenzmittel aus dem Internet: Warnung vor „Black Horse“

Dr. Karen Zoufal  |  13.11.2025 12:25 Uhr

Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz hat im als „100% natürlichen Vitalhonig“ vermarkteten „Black Horse“ gefährlich hohe Dosen eines verschreibungspflichtigen Wirkstoffs entdeckt.

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Vorsicht bei Potenzmitteln aus dem Internet: "Black Horse" enthält etwa die vierfache Tageshöchstdosis eines verschreibungspflichtigen Wirkstoffs.
© Poike/iStockphoto

„Black Horse“ wird als „100 % natürlicher Vitalhonig“ über das Internet angeboten – und enthält den Wirkstoff Tadalafil. Das hat das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz mitgeteilt. Was also wie ein harmloser süßer Riegel wirkt, enthält in Wirklichkeit einen nicht deklarierten Wirkstoff, der für Herzpatienten gefährlich werden kann. Der Verkauf ist somit illegal.

Tadalafil: verschreibungspflichtiger Wirkstoff in “Black Horse”

Tadalafil darf nur nach ärztlicher Verschreibung zur Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt werden. Das hat einen guten Grund: Der Wirkstoff hat unerwünschte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Verdauungs- und Sehstörungen. Bei gleichzeitiger Einnahme mit bestimmten Herzmedikamenten kann es sogar zu lebensgefährlichen Wechselwirkungen kommen. 

„Black Horse“ enthält etwa vierfache Menge der Tageshöchstdosis 

Bei der Untersuchung der honigartigen Paste wurden hohe Mengen an Tadalafil gefunden: Eine Packung enthält etwa die vierfache Menge der zulässigen Tageshöchstdosis. Hinzu kommt, dass die Wirkung etwa zwei Tage lang anhält. Die Gefahr der Überdosierung ist damit sehr groß.

Potenzmittel machen größten Anteil unter illegalen Arzneimitteln aus

Jedes Jahr entdeckt das Landesuntersuchungsamt mehrere Potenzmittel, die wie „Black Horse“ ein Gesundheitsrisiko darstellen. Der illegale Internet-Handel mit Potenzmitteln floriert – sie machen den größten Anteil unter den illegalen Arzneimitteln aus. Dabei gibt es zwei Sorten: 

  • Nachahmerpräparate, die zwar einen zugelassenen Wirkstoff deklarieren und beinhalten, deren Qualität aber nicht geprüft wurde und die schädliche Verunreinigungen enthalten können.
  • Fälschungen, die in ihrer Aufmachung „echten“ Arzneimitteln ähneln, pharmazeutisch aber äußerst fragwürdig sind.
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