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08.02.2024
Mit jeder Minute, die bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung verstreicht, ohne dass das Herz des Patienten wieder seine Funktion aufnimmt, sinkt die Überlebenschance rapide. Die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht zu größeren Hirnschäden kommt, nimmt ähnlich schnell ab, zeigt eine Studie im Fachblatt BMJ.
Bei einem Herzstillstand muss sofort eine Wiederbelebung erfolgen, damit der Körper weiterhin mit Sauerstoff versorgt wird und das Gehirn keinen Schaden nimmt. Aber mit jeder Minute ohne Herzschlag nimmt die Wahrscheinlichkeit auf Genesung dramatisch ab: Während einer Wiederbelebung sinken die Überlebenschancen von 22 Prozent nach einer Minute auf weniger als 1 Prozent nach 39 Minuten. Die Wahrscheinlichkeit, das Krankenhaus ohne größere Hirnschäden zu verlassen, nimmt von 15 Prozent nach einer Minute auf weniger als 1 Prozent nach 32 Minuten ohne Herzschlag ab. Die aktuelle Studie liefere den Autoren zufolge wichtige Informationen für Krankenhausteams und Nahestehende für die Entscheidung, wie lange eine Wiederbelebung fortgesetzt werden soll.
Bisher war zwar bekannt, dass nur etwa ein Viertel aller Patienten einen Herzstillstand überleben und dass eine längere Reanimationsdauer mit geringeren Überlebenschancen verbunden ist. Es gibt jedoch keine konkreten Empfehlungen dazu, wann die Wiederbelebung abgebrochen werden sollte. Um diese Wissenslücke zu schließen, haben Forschende die Daten von 348.996 Erwachsenen mit einem durchschnittlichen Alter von 67 Jahren in den USA ausgewertet, die zwischen 2000 und 2021 im Krankenhaus einen Herzstillstand hatten. Bei 233.551 Patienten (67 Prozent) nahm das Herz nach durchschnittlich sieben Minuten Wiederbelebung seine Funktion wieder auf, während die Reanimation bei 115.445 Personen (33 Prozent) nach 20 Minuten immer noch erfolglos war.
Quelle: DOI 10.1136/bmj-2023-076019