Vitamin D im Faktencheck: Wie sinnvoll ist die Einnahme?

Lina Müller  |  04.12.2025 12:15 Uhr

Es gibt die These, dass alle Menschen einen Vitamin D Mangel haben. Laut einem Experten stimme das so nicht. Trotzdem sei es für viele Personengruppen sinnvoll, das Vitamin einzunehmen.

Eine ältere Dame in gelber Bluse hält eine Kapsel in der Hand und führt diese zum Mund.
Ältere Menschen profitieren von einer Einnahme von Vitamin D.
© shurkin_son/iStockphoto

Die zusätzliche Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sei für gesunde Erwachsene nicht empfohlen, stellt Dr. Stephan Scharla auf einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie klar. Der Facharzt für innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie erklärt: „Die These, dass alle Menschen einen Vitamin D Mangel haben, ist so nicht aufrecht zu erhalten.“ Es gebe aber Ausnahmen für bestimmte Personengruppen. 

Aktuelle Empfehlungen zur Vitamin-D-Einnahme

Für einige Personengruppen hat die Einnahme von Vitamin D laut Scharla deutlich positive Effekte. Dazu gehören: 

  • Säuglinge: Die Supplementation beugt erfolgreich Rachitis vor. Bei der Knochenerkrankung demineralisieren die Knochen. Sie werden weich und verformen sich. Die Ursache ist ein schwerer Vitamin D Mangel.
  • Kinder: Sie sind heutzutage oft zu wenig Sonnenlicht ausgesetzt und die Lebensweise sei ungesünder.
  • Schwangere: Viele Kombipräparate für Schwangere enthalten Vitamin D, Iod und Folsäure.
  • Ältere Menschen: Ältere Menschen halten sich weniger im Freien auf und können schlechter Vitamin D in der Haut bilden.
  • Menschen mit dunkler Hautpigmentierung: Die Sonnenstrahlung in unseren Breitengraden genügt meist nicht, um den Vitamin D Bedarf zu decken.
  • Menschen, die vollständig verhüllende Kleidung tragen.
  • Nachtschichtarbeiter

Des Weiteren gibt es Erkrankungen, die eine Vitamin D Einnahme erfordern. Darunter die Osteoporose oder Magen-Darm-Erkrankungen.

Welches Präparat und wie viel? 

Scharla erklärte, es sei sinnvoller, täglich moderate Dosierungen einzunehmen anstatt nur gelegentlich hochdosierten Präparaten zu verwenden. Dosierungen zwischen 800 und 3.000 Internationalen Einheiten (I.E.) liegen dabei in dem empfohlenen Bereich. Der Experte rät, zu apothekenpflichtigen Präparaten zu greifen, deren Qualität besser überprüft sei als die der Nahrungsergänzungsmittel aus dem Supermarkt. Er erklärt zudem, dass gesunde Erwachsene problemlos 1000 I.E. in den Wintermonaten einnehmen können. Es sei zwar nicht empfohlen, schade aber auch nicht, denn eine Überdosierung sei erst bei höheren Dosierungen zu befürchten. Sie kann den Calciumspiegel im Blut anheben und zu Gefäß- und Nierenverkalkung führen.

Quelle: Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie e.V.

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