Vitamin D ist wichtig für Knochen, Muskeln und viele Stoffwechselprozesse. Kein Wunder also, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D gefragt sind. Es gibt sie in niedriger Dosierung für die tägliche Einnahme – oder in hohen Dosen (Boluspräparate), die nur alle paar Tage oder Wochen eingenommen werden. Von letzteren rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer aktuellen Stellungnahme ab.
Gefahr der Überdosierung
Das Institut hat die Boluspräparate untersucht: Diese enthalten zum Beispiel 500 µg Vitamin D, die alle 20 Tage eingenommen werden sollen. Laut BfR können dadurch sehr hohe Blutwerte entstehen. Diese brächten Studien zufolge gesundheitliche Risiken mit sich, insbesondere bei bereits sehr gut mit Vitamin D-versorgten Personen. Die möglichen Folgen sind:
- erhöhte Sturzgefahr
- mehr Knochenbrüche
Die Datenlage ist hier zwar nicht einheitlich, denn in manchen Studien wurden diese Risiken nicht gesehen. Bislang konnte aber auch kein eindeutiger Nutzen durch solche hohen Dosierungen belegt werden.
Risiko, leicht zuviel einzunehmen
Das BfR sieht eine weitere Gefahr: Menschen könnten leicht versehentlich Vitamin-D-Präparate, die zur Anwendung alle 20, 10 oder 7 Tage bestimmt werden, häufiger einnehmen. So kämen massive Überdosierungen zu Stande. Daher rät das BfR Personen, die ihre Nahrung mit Vitamin D ergänzen wollen, zu geringer dosierten Präparaten zur täglichen Einnahme. Als Höchstdosis empfiehlt das Institut 20 µg Vitamin D pro Tag.
Vitamin-D-Versorgung in Deutschland
Die meisten Menschen in Deutschland haben keinen schweren Vitamin-D-Mangel, für eine gute Knochengesundheit reicht die Versorgung aber oft nicht. Das erklären die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und das BfR gemeinsam in einem Frage-Antwort-Dokument. Beide erklären darin: Wer sich regelmäßig im Freien aufhält, bildet so viel Vitamin D, dass eine weitere Zufuhr kaum ins Gewicht fällt.
Hinweis zur Stellungnahme des BfR
Das BfR betont zudem in der Stellungnahme, dass diese sich ausschließlich auf Nahrungsergänzungsmittel bezieht und nicht auf Arzneimittel mit Vitamin D. Solche Arzneimittel können in unterschiedlichen Dosierungen und Anwendungsschemata bei verschiedenen Erkrankungen ärztlich verordnet werden.
Quelle: DOI 10.17590/20250903-104032-0