Wadenwickel bei Fieber: So geht es

NK | 16.08.2022

Wenn Kinder Fieber haben, greifen Eltern oft zu Säften oder Zäpfchen. Es gibt auch Alternativen, die Linderung verschaffen, zum Beispiel Wadenwickel. Wie das richtig geht, erklärt Apothekerin Heidi Günther von der Barmer Krankenkasse.
Kinder haben immer wieder einmal Fieber. Das ist eine normale Reaktion, mit der der Körper Krankheitserreger bekämpft, und in den meisten Fällen harmlos. image.originalResource.properties.copyright

Bei Fieber stehen an erster Stelle fiebersenkende Mittel wie Ibuprofen und Paracetamol, entweder als Saft oder als Zäpfchen. Daneben sind Wadenwickel ein bewährtes Hausmittel. „Sie kommen immer dann in Frage, wenn das Kind keine kalten Füße und Hände hat. Allerdings sollten die Kinder mindestens ein halbes Jahr alt sein“, erklärt Apothekerin Heidi Günter. So geht es:

  • Richtige Wassertemperatur: Zu kalte Wickel helfen dem fiebernden Kind nicht. Wer es genau nehmen will, nutzt Wasser, dass höchstens zwei Grad kälter ist als die aktuell gemessene Körpertemperatur.
  • Zuerst kommt ein Tuch, am besten aus Baumwolle oder Leinen. Dieses in handwarmes Wasser tauchen, auswringen und um den Unterschenkel wickeln. Die Wadenwickel straff anlegen, sonst wirken sie nicht und sind unangenehm.
  • Darüber ein trockenes Zwischentuch aus Baumwolle. Es saugt Flüssigkeit auf und schützt das Außentuch. Das Zwischentuch muss ein bisschen größer sein als das Innentuch.
  • Außen ein trockenes Woll- oder Frotteetuch unterlegen.
  • Sind die Wickel angelegt, bleiben die Eltern am besten bei ihrem Kind. Anfangs müssen Wickel rasch erneuert werden: Der erste nach zwei, drei Minuten, der zweite dann nach zehn Minuten, der dritte nach einer halben Stunde.

Bei Fieber sollte immer darauf geachtet werden, dass das Kind ausreichend trinkt. „Das gilt auch für Kinder, die noch gestillt werden“, so Günter. Eine Möglichkeit dafür sei Holunderblütentee, dem eine fiebersenkende Wirkung zugeschrieben wird.

Zum Arzt gehen sollten Eltern, wenn das Fieber höher als 39 Grad ist, bei Kindern bis drei Monaten schon ab einer Temperatur von 38 Grad. Das gilt auch, wenn zum Fieber andere Krankheitszeichen wie Durchfall oder Erbrechen hinzukommen, das Fieber länger als drei Tage dauert, bei Fieberkrämpfen, schlechtem Allgemeinzustand oder wenn das Kind weder isst noch trinkt.