Wann ist man zu alt für eine neue Hüfte oder ein neues Knie?

ZOU | 17.11.2022

Sind alle anderen Möglichkeiten der Behandlung ausgeschöpft, stellt sich bei einer Hüft- oder Kniearthrose die Frage nach einem Ersatzgelenk. Ältere Menschen haben jedoch häufig Bedenken, dass sie dem Eingriff nicht mehr gewachsen sein könnten. Eine gute Vorbereitung hilft ihnen, die Risiken der Operation einzugrenzen und bald wieder auf die Beine zu kommen.
Ausschlaggebend für die Entscheidung für eine Gelenkersatz-OP ist vor allem die körperliche und geistige Verfassung, weniger das Geburtsdatum. image.originalResource.properties.copyright

„Ausschlaggebend für ein zufriedenstellendes Operationsergebnis in hohem Alter ist heute vorrangig die körperliche und geistige Verfassung, weniger das Geburtsdatum“, sagte Prof. Dr. Carsten Perka von der Charité – Universitätsmedizin Berlin. So können rüstige Ältere solche großen Operationen wie den Einsatz eines künstlichen Gelenks ähnlich gut überstehen wie jüngere. Dazu tragen neue OP-Verfahren und eine gute altersmedizinische Versorgung rund um den Eingriff bei.

Wichtig ist eine gute Grundverfassung. Diese umfasst nicht nur das Beseitigen von anderen Erkrankungen wie Entzündungen, Wunden, Fußpilz, Unterernährung, Vitaminmangel oder eine gute Einstellung eines Diabetes. Auch Mitwirkung ist gefragt: Neben der Reha nach dem Eingriff ist eine physiotherapeutische Vorbereitung sinnvoll, bei der z. B. das Gehen an Unterarmstützen geübt wird. Auch Training zur Kräftigung der Muskulatur vorab hilft, nach der OP schneller wieder mobil zu sein. Mediziner sagen dazu: „Better in – better out“, also je besser der körperliche Zustand vor dem Eingriff ist, umso besser übersteht man ihn. „Hier sind auch unsere Patientinnen und Patienten gefragt, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und mitzuarbeiten“, so Perka.