Was Cortisol im Haar chronisch kranker Kinder über die Psyche verrät

Dr. Karen Zoufal  |  24.09.2025 07:47 Uhr

Hohe Cortisolwerte im Haar können Hinweise auf psychische Belastungen bei Kindern mit chronischen Erkrankungen liefern. Neue Forschungsergebnisse zeigen, wie diese Messung frühe Warnsignale sichtbar macht – und welche Chancen das für eine rechtzeitige Unterstützung eröffnet.

Ein trauriges Mädchen liegt im Krankenhaus, einen Teddybär im Arm.
Öfter im Krankenhaus wegen der chronischen Erkrankung? Hohe Mengen des Stresshormons Cortisol in Haarproben können ein frühes Warnsignal für psychische Erkrankungen bei betroffenen Kindern sein.
© KatarzynaBialasiewicz/iStockphoto

Hohe Mengen des Stresshormons Cortisol in Haarproben können ein frühes Warnsignal für psychische Erkrankungen bei Kindern mit chronischen körperlichen Erkrankungen sein. Das Wissen könnte dazu beitragen, zeitig vorbeugende Strategien anzuwenden und das Wohlbefinden der Kinder zu fördern.

Bei 244 kanadischen Kindern mit chronischen körperlichen Erkrankungen wurden über vier Jahre hinweg Haarproben genommen und diese dann auf das Stresshormon Cortisol hin untersucht. Bei mehr als zwei Dritteln der Kinder war der Wert dauerhaft erhöht. Diese Kinder zeigten häufiger Symptome von Depression, Angstzuständen oder anderen psychischen Problemen als Gleichaltrige mit niedrigeren oder sinkenden Cortisolspiegeln.

Messung macht frühes Eingreifen möglich

„Das Leben mit einer chronischen Krankheit bedeutet, sich täglichen Herausforderungen wie der Einnahme von Medikamenten, dem Versäumen der Schule und einer eingeschränkten Teilhabe zu stellen. All dies kann eine schwere emotionale Belastung darstellen“, erklärte die Doktorandin Emma Littler von der Universität Waterloo in einer Mitteilung zur Veröffentlichung. 

„Das frühzeitige Erkennen dieser Risikofaktoren könnte Ärzten und Familien helfen, einzugreifen, bevor emotionale Probleme und Verhaltensauffälligkeiten auftreten“, ergänzte der Arbeitsgruppenleiter Prof. Dr. Mark Ferro. 

Auch Biomarker im Blut können psychische Probleme vorhersagen

Die Forschungsgruppe zeigte außerdem, dass bestimmte Biomarker im Blut von Kindern mit chronischen körperlichen Erkrankungen mit einer Verschlechterung bzw. Verbesserung der psychischen Gesundheit im Zusammenhang stehen. Auch diese Tests könnten sich eignen, Kinder mit zusätzlichem Unterstützungsbedarf früher zu identifizieren.

Quelle: DOI 10.1002/smi.70087

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