Kolumne Haut & Haar: Weit verbreitete Kosmetik-Irrtümer

In ihrer Kolumne Haut & Haar räumt die Apothekerin Ursula Kindl mit weit verbreiteten Kosmetik-Irrtümern auf. Sie verrät, welche Tipps in Sachen Schönheit sinnvoll sind und welche man lieber bleiben lässt.

Frau und Mann vor Badezimmerspiegel, er rasiert sich nass, sie schminkt sich mit Kosmetiktuch ab
© Heiber Fotostudio - Fotolia

"Ich möchte kein Make-up, weil es die Poren verstopft und meine Haut dann nicht mehr atmen kann." Das höre ich immer wieder, wenn ich dekorative Kosmetik empfehle. Da kann ich meine Kunden beruhigen. Vor langer Zeit bestand die Pudergrundlage aus Reismehl. Es quoll durch die Hautfeuchte auf und verstopfte so die Poren. Dass die Damen trotzdem nicht reihenweise erstickten, liegt daran, dass der Körper über die Haut nur wenig Sauerstoff aufnimmt. Moderne Make-up-Präparate besitzen eine cremige Zusammensetzung und enthalten Stoffe, die die Poren nicht verstopfen. Schon gar nicht, wenn man sie bei der abendlichen Reinigung entfernt.

Rasieren fördert kein Haarwachstum

Oft höre ich die Befürchtung, dass unerwünschte Haare nach dem Rasieren oder Entfernen mit einer Creme dunkler oder schneller nachwachsen. Der Schein trügt. Rasierenkappt die meist helleren Haarspitzen. Der Rest erscheint optisch dunkler. Und wenn ein Enthaarungsmittel den Haarwuchs fördern würde, wäre das die Lösung für all diejenigen, die unter Haarausfall oder dünnem Haar leiden.

Pickel nicht von Süßem

Auch Teenager kann ich beruhigen, die wegen ihrer Pickel von den Eltern ein Schokoladenverbot verhängt bekommen haben. Es ist zwar möglich, dass kohlenhydratreiche Genussmittel wie Kekse, süße Getränke oder auch Schokolade die Pickelbildung fördern. Das muss aber nicht sein. Vielmehr empfehle ich genau zu beobachten, ob sich beim Verzehr dieser Lebensmittel das Hautbild verschlechtert. Wenn nicht, muss man prinzipiell nicht auf Süßes verzichten.

Dermatologisch getestet

Wer glaubt, durch die Verwendung von hypoallergener oder dermatologisch getesteter Kosmetik auf der sicheren Seite zu sein, kann eine kleine Enttäuschung erleben. Hypoallergen bedeutet, dass das Präparat keine Stoffe enthält, die bekanntermaßen häufig Allergien auslösen können. Schade, wenn die Haut auf einen Inhaltsstoff reagiert, der nicht zu den häufigen gehört. Und dermatologisch getestet? Jeder Hautarzt kann solche Tests durchführen. Aber mit welchem Ergebnis, unter welchen Bedingungen und an wie vielen Personen, steht in der Regel nicht auf der Packung.

Haare darf man oft waschen

Ebenfalls ein Vorurteil, das ich oft zu hören bekomme: Häufige Haarwäsche rege die Talgdrüsen auf dem Kopf erst richtig an. Haare sollen so schneller nachfetten. Für diese Behauptung fehlt jeder wissenschaftliche Beweis. Vielmehr empfehle ich, fettiges Haar so oft wie nötig mit einem milden oder Spezial-Shampoo zu reinigen. Die Talgdrüsen kurbelt dies nicht an. Ganz im Gegenteil. Wäscht man die Haare zu selten, besteht die Gefahr, dass sich vermehrt Schuppen bilden. Sie gedeihen auf fettigem Haar besonders gut.

Solarium bietet keinen Sonnenschutz

Viele glauben, dass Hautbräune einen guten Schutz vor Sonne bietet und gehen dafür mitunter sogar in ein Sonnenstudio. Es stimmt, dass eine langsame Gewöhnung an die Sonne körpereigenen Schutz aufbaut. Er schirmt bis zu einem gewissen Grad die schädlichen Wirkungen der UV-Strahlen ab. Dies gelingt dem Körper, indem er die Hornschicht verdickt und mehr vom natürlichen Farbstoff Melanin bildet. Beides geschieht unter Einfluss der UV-B-Strahlen des Sonnenlichts. Anders sieht es mit Sonnenstudios aus. Sie setzen überwiegend UV-A-Strahlen frei. Sie sorgen zwar für Bräune, aber nicht für einen natürlichen Schutz. Auch die durch Selbstbräuner erzeugte Bräune schirmt die Sonnenstrahlen nicht ab.

Ursula Kindl

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