SeniorenGesundheit

Weniger Hüftfrakturen durch neue 3D-Messung

ZOU  |  22.09.2023

Mit einer 3D-Methode lässt sich das Risiko für eine hüftgelenksnahe Fraktur wesentlich besser bestimmen als mit herkömmlichen Knochendichtemessungen. Mithilfe der Untersuchung könnten sich zahlreiche Knochenbrüche vermeiden lassen, berichten schwedische Forscher.

Röntgenbild von einer Hüfte.
Wenn die Knochendichte mit steigendem Alter nachlässt, steigt das Risiko für Brüche zum Teil erheblich.
© ChooChin/iStockphoto

Mit einer neuen Berechnungs- und Simulationsmethode, die 2D-Röntgenbilder aus Knochendichtemessungen nutzt, um 3D-Modelle des Oberschenkelknochens zu erstellen, können wesentlich mehr Personen mit einem hohen Risiko für eine Hüftfraktur identifiziert werden: „Mit dem neuen Modell konnten wir pro Jahr rund 1.000 Menschen mit einem hohen Risiko für Hüftfrakturen identifizieren, auch bevor es zu einem ersten Bruch kam“, sagte Prof. Hanna Isaksson von der Universität Lund. Über das 3D-Modell berichten die Forschenden ausführlich im Fachblatt „Journal of Bone and Mineral Research“.

Das 3D-Modell des Oberschenkelknochens ermöglicht die Simulation verschiedener Situationen, die bei einem Sturz auftreten können, und liefert Informationen, die eine Einschätzung des Frakturrisikos erleichtern: Da ein Mensch auf viele verschiedene Arten stürzen kann, kann er sich auch unterschiedlich verletzen. Mit der neuen Methode ist es möglich, die verschiedenen Sturzarten eines Menschen zu simulieren – womit sich berechnen lässt, ob der Knochen den Kräften gewachsen ist oder nicht.

Osteoporose (Knochenschwund) betrifft vor allem ältere Menschen und geht mit einer Verringerung der Knochendichte einher. Sie verursacht allein in Schweden jedes Jahr 120.000 Knochenbrüche, darunter 18.000 Hüftfrakturen. Die Hälfte aller Betroffenen bekommt sogar mehrmals Knochenbrüche. Derzeit wird Osteoporose durch eine 2D-Röntgenuntersuchung festgestellt, die meist aber erst eingesetzt wird, wenn es bereits zu einem Bruch gekommen ist. Zudem werde durch die Messung etwa die Hälfte der Personen in der Risikozone übersehen, betonte Isaksson.

Quelle: DOI 10.1002/jbmr.4878

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