Immer mehr Menschen leiden unter Autoimmunerkrankungen, bei denen sich das Abwehrsystem gegen den eigenen Körper richtet. Eine entscheidende Rolle bei der Entstehung dieser Krankheiten könnte ein Zuviel an Salz sein.
US-Wissenschaftler der Yale Universität in New Haven haben gemeinsam mit deutschen Kollegen untersucht, wie sich der Salzgehalt der Ernährung auf das Immunsystem von Mäusen auswirkt. Sie fanden heraus, dass zu viel Salz bei den Versuchstieren eine Krankheit, die der Multiplen Sklerose beim Menschen ähnelt, hervorrufen beziehungsweise eine krankhafte Überreaktion des Immunsystems verschlimmern kann. Dies berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Nature.
Auf der anderen Seite spielt aber auch das Erbgut bei der Entstehung von Autoimmun-Erkrankungen eine Rolle und damit Gene, die unter anderem auf das salzlose Leben unserer Vorfahren in den Steppenregionen Afrikas abgestimmt sind. "Diese Krankheiten entstehen nicht durch bestimmte Gene alleine oder nur durch Umwelteinflüsse, sondern durch ein Zusammenspiel von beidem", sagt David Hafler von der Yale Universität.
Warum die Rolle von Salz bisher unentdeckt geblieben ist, erklärt sich der Neurologe dadurch, dass Salzmengen bisher vor allem im Blut, nicht aber im Gewebe gemessen worden seien. Das Gewebe sei aber der Ort, an dem die Abwehrzellen des Immunsystems in erster Linie ihrer Aufgabe nachgehen und Krankheiten abwehren, so Hafler.
hh
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