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Abführmittel, die gegen Verstopfungen zum Einsatz kommen, sollen angeblich dabei helfen, unliebsame Fettpölsterchen schnell loszuwerden. Die Apothekerkammer Niedersachsen warnt vor der missbräuchlichen Anwendung. Durch die regelmäßige Einnahme von Abführmitteln verliert der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte – vor allem Kalium und Magnesium. Das kann schnell gefährlich werden.
Abführmittel beschleunigen zwar die Verdauung, sie wirken jedoch im Wesentlichen im Dickdarm. Die Nährstoffe werden bereits vorher im Magen und im Dünndarm aufgenommen. Zum Abnehmen sind Abführmittel daher nicht geeignet, Diätwillige sollten sich von einem Gewichtsverlust, den die Waage anzeigt, nicht täuschen lassen. Der scheinbare Erfolg ist lediglich auf den Flüssigkeitsverlust zurückzuführen. Dadurch gerät langfristig jedoch der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht. Das führt zu einer Darmträgheit, weswegen Betroffene wieder zum Abführmittel greifen – oft in noch höherer Dosis. Ein Teufelskreis entsteht. Sind die Flüssigkeitsverluste hoch und wird gleichzeitig diätbedingt die Nahrung eingeschränkt, können schwere Hypokaliämien entstehen. Darunter verstehen Mediziner durch Kaliummangel hervorgerufene Elektrolytstörungen, Nierenversagen oder Herzrhythmusstörungen.
Werden Medikamente wie Abführmittel ohne medizinische Indikation absichtlich, dauerhaft, sporadisch oder übermäßig eingenommen, ist von einem Arzneimittelmissbrauch die Rede. In diese Kategorie fallen auch Abführpräparate, wenn sie als vermeintliche Diäthelfer zum Einsatz kommen. Wer zum beginnenden Sommer noch das ein oder andere Kilo verlieren möchte, kann sich in der Apotheke vor Ort beraten lassen. Vielerorts haben sich Apotheker zum Thema Ernährungsberatung weitergebildet. Diätwillige können sich zu Ernährungs- und Lebensgewohnheiten informieren lassen und damit den Wohlfühlpfunden auf gesunde Weise zu Leibe rücken.
AK Niedersachsen/NK
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