Antibiotika: Angepasste Ernährung kann Resistenzen vorbeugen

ZOU | 24.08.2023

Jeder Einsatz von Antibiotika fördert die Bildung von Resistenzen – also Bakterien, die den Wirkstoffen gegenüber unempfindlich werden. Gründliches Kochen von Lebensmitteln und der Verzicht auf Salat während der Einnahme könnte einer neuen Studie zufolge dazu beitragen, Resistenzen zu verringern.
Um Antibiotikaresistenzen vorzubeugen, könnte es sinnvoll sein, während der Einnahme nur gut durchgegarte Lebensmittel zu essen. image.originalResource.properties.copyright

Forschende der Universität Nottingham hat in Modellrechnungen simuliert, wie es zur Bildung von Antibiotikaresistenzen kommt. In dem Fachmagazin „PLOS ONE“ berichten sie, dass dies häufig im Darm passiert, wenn Antibiotika eingenommen werden. Wer in dieser Zeit dafür sorgt, weniger Bakterien aus Nahrungsmitteln und Wasser aufzunehmen, kann dem vorbeugen – z. B. indem nur gut durchgegarte Lebensmittel gegessen werden.

Der Studienleiter Prof. Dov Stekel sagte: „Wenn Sie Antibiotika einnehmen, sind Sie am anfälligsten für die Entstehung längerfristiger Probleme durch arzneimittelresistente Bakterien aus der Nahrung. Wenn Sie etwas essen mit Bakterien, die Ihnen zwar keinen Schaden zufügen, aber arzneimittelresistente Gene tragen, können sich während einer Antibiotikaeinnahme diese Resistenzen in Ihrem Darmökosystem ausbreiten und bei der nächsten Einnahme dazu führen, dass Antibiotika nicht effektiv funktionieren.“

Die Studie zeigt auch deutlich, dass Resistenzgene im Lebensverlauf umso stärker zunehmen, je häufiger und je mehr Antibiotika man einnimmt. Deshalb dient der mittlerweile verbreitete Ansatz, so wenig wie Antibiotika wie möglich zu verwenden, der Vermeidung von Antibiotikaresistenzen.

Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0289941