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Nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall hilft ASS (Acetylsalicylsäure), einem erneuten Vorfall vorzubeugen. Doch trotz der Vorteile und der geringen Kosten nehmen weltweit nur etwa 40 Prozent der Betroffenen ASS ein.
Bei der Herzinfarkt-Prophylaxe mit ASS war in der Studie ein Gradient zwischen Ländern mit hohem und niedrigem Einkommen erkennbar: In Ländern mit geringem Einkommen verwenden nur 16,6 Prozent der Menschen nach einem ersten Herzinfarkt oder Schlaganfall vorbeugend ASS. Diese Zahl steigt bei Ländern mit niedrig-mittlerem Einkommen auf 24,5 und höher-mittlerem Einkommen auf 51,1 Prozent; in Ländern mit hohem Einkommen liegt sie bei 65 Prozent.
„Überlebende von Herzinfarkten und Schlaganfällen haben oft ein hohes Risiko für Folgeereignisse. Viele Menschen sterben an wiederkehrenden Anfällen. ASS bietet eine wirksame und kostengünstige Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit erneuter Vorfälle bei Personen mit bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung zu verringern. Dennoch nehmen die meisten Menschen, die von einer täglichen ASS-Gabe profitieren könnten, es nicht ein“, stellte Dr. Sang Gune Yoo von der Washington University School of Medicine fest. Er hat die Ergebnisse mit seinem Team in dem Fachmagazin „JAMA“ veröffentlicht.
In der Studie wurden die Ursachen dafür nicht untersucht, aber es ist denkbar, dass ein unterschiedlich guter Zugang zu dem Medikament in den betreffenden Ländern, aber auch widersprüchliche Botschaften rund um das Arzneimittel dabei eine Rolle spielen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter Herzinfarkt und Schlaganfall, sind weltweit die häufigste Todesursache. ASS senkt das Risiko für einen erneuten Herzinfarkt und Schlaganfall, indem es die Zusammenlagerung der Blutplättchen hemmt, die für die Gerinnung und somit auch für die Bildung von Blutgerinnseln eine wichtige Rolle spielt. Wissenschaftliche Studien zeigen eindeutig, dass sich das Risiko durch die tägliche Einnahme von ASS um etwa ein Viertel senken lässt.
Quelle: DOI 10.1001/jama.2023.12905
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