Atemnot bei Kindern

Murmeln, Geldstücke oder Knöpfe: Besonders Krabbelkinder stecken solche Dinge gerne in den Mund, manchmal verschlucken sie diese sogar. Gerät ein Fremdkörper in die Luftröhre und blockiert die Atemwege, ringt das Kind nach Luft, wird blass oder läuft blau an. Dann ist Eile geboten.

Während Münzen sowie kleinere, abgerundete und glattrandige Gegenstände meist über den Magen-Darm-Trakt aus dem Körper hinausbefördert werden und sich im nächsten Stuhlgang wiederfinden, können sich größere, spitze oder scharfrandige Fremdkörper schnell in den Atemwegen festsetzen, die Schleimhäute reizen und die Atemwege verschließen. Dann besteht für das Kind akute Erstickungsgefahr, und es müssen sofort Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Empfohlene Maßnahmen

  • Auch wenn es brutal klingt: Wenn Ihr Kind nach Luft ringt, weil es zum Beispiel ein Bausteinchen verschluckt hat, halten Sie es kopfüber an den Beinen hoch oder legen Sie es bäuchlings vor sich auf den Schoß, so dass der Kopf und die Arme herunterhängen. Nun schlagen Sie mit der flachen Hand mehrfach kräftig zwischen die Schulterblätter, damit der Gegenstand wieder herausgespuckt wird. Größere Kinder halten Sie besser unter dem Bauch und beugen sie vornüber.
  • Wenn der Fremdkörper nicht von allein hochgehustet werden kann oder Sie sich nicht sicher sind, ob er noch in den Atemwegen steckt, rufen Sie sofort den Notruf (in den meisten Bundesländern: Tel. 112). Versuchen Sie nie, mit den Fingern einen nicht sichtbaren Gegenstand aus dem Mund zu entfernen. Auf diese Weise schieben Sie ihn möglicherweise noch tiefer hinein. Beruhigen Sie das Kind und fordern es auf, so weit es geht ruhig und gleichmäßig zu atmen.
  • Im Falle schwerer Atemprobleme oder Bewusstlosigkeit umgehend den Notarzt rufen!

Wie man vorbeugen kann

  • Babys und Kleinkinder nicht unbeaufsichtigt lassen.
  • Kleinkram wie Münzen, Knöpfe, Heftklammern und Ähnliches in der Wohnung nicht offen herumliegen lassen und auch in Schubladen oder Schränken unter Verschluss halten.
  • Kindern unter zwei Jahren keine rohen Apfel- und Karottenstücke zum Beißen geben, sondern das Obst mit der Reibe klein raspeln. Auch Weintrauben, Nüsse oder verschluckte Hülsenfrüchte können gefährlich werden!

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