Bei körperlicher Anstrengung ist es normal, dass man außer Atem gerät. Ein Warnzeichen ist es dagegen, wenn Atemnot schon in Ruhe auftritt. Kardiologe Prof. Dr. Jürgen Sindermann und Pneumologe PD Dr. Michael Mohr vom Universitätsklinikum Münster erklären, wie Luftnot entsteht und was die Gründe dafür sind.
Die Lunge und das Herz-Kreislauf-System versorgen den Körper mit Sauerstoff. „Kommt es an einer dieser Stellen zu Problemen, etwa an der Lunge, am Blut oder am Herzen, entsteht Luftnot“, erklärt Sindermann.
Vielfältige Ursachen für Atemnot
Die Ursachen dafür sind vielfältig:
Wann sollte man in ärztliche Behandlung?
Es gibt wichtige Warnzeichen, bei denen Sie Ihre Arztpraxis aufsuchen sollten:
- wenn die Belastbarkeit plötzlich nachlässt, z. B. beim Treppensteigen.
- plötzliche Gewichtszunahme, z. B. ein halbes Kilo am Tag oder zwei Kilo pro Woche.
- Bei plötzlicher Atemnot mit Brustschmerzen, Schwindel oder Ohnmacht sollten Sie den Notruf wählen.
Auch bei Atemnot in Ruhe oder bei geringer Belastung ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll.
Bluttests, EKG und Lungenfunktionstests geben Hinweise
Untersuchungen wie Bluttests, ein EKG und Lungenfunktionstests geben erste Hinweise darauf, ob das Herz oder die Lunge die Atemnot verursacht. Herz-Ultraschall und Belastungstests liefern noch mehr Auskunft. „Brustschmerzen bei Belastung sprechen eher für das Herz, pfeifende Atemgeräusche eher für die Lunge“, erklärt Sindermann.
Herz oder Lunge?
So einfach ist das aber oft nicht: „Viele Betroffene irren zwischen der Kardiologie und der Pneumologie hin und her. Doch die Ursache liegt oft im Zusammenspiel von Herz und Lunge“, berichtet Mohr. Deshalb wurde an seinem Klinikum jetzt eine interdisziplinäre Sprechstunde eingerichtet.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. gemeinsam mit BNK (Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e. V.)