Sport & Fitness

Intensiver Sport ist auch bei Kardiomyopathie möglich

ZOU  |  09.03.2023

Neue Forschungsergebnisse stellen die übliche Empfehlung, dass anstrengende körperliche Betätigung bei hypertropher Kardiomyopathie besser vermieden werden soll, infrage: Intensiver Sport war nicht mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende Herzprobleme verbunden.

Junger Mann, steht vor einer Treppe.
Wer unter einer angeborenen Herzerkrankung leidet, dem wird oft geraten, intensive sportliche Betätigung zu vermeiden.
© Bastian Weltjen/iStockphoto

Bei Menschen mit hypertropher Kardiomyopathie, die sich intensiv sportlich betätigten, kam es innerhalb von drei Jahren nicht vermehrt zu schweren Herzproblemen im Vergleich zu Menschen mit derselben Herzkrankheit, die sich nur mäßig bewegten oder inaktiv waren, berichtete Prof. Dr. Rachel Lampert, die die Ergebnisse auf dem Weltkongress für Kardiologie vorstellen wird.

Für die Studie wurden 1.500 Personen mit hypertropher Kardiomyopathie drei Jahre lang alle sechs Monate zu ihren Bewegungsgewohnheiten und Symptomen befragt. 42 Prozent der Teilnehmenden bewegten sich intensiv und übten 60 Stunden pro Jahr Sportarten wie Laufen, Schwimmen, Basketball oder Fußball aus. Etwa 43 Prozent waren mäßig sportlich aktiv, z. B. durch zügiges Gehen oder Ausdauersport mit geringer Belastung. 16 Prozent waren inaktiv. Insgesamt kam es bei 77 Teilnehmenden zum Tod, einem Herzstillstand oder einer schweren Herzrhythmusstörung, die mit einem implantierten Defibrillator behandelt wurde. Dies war bei Personen, die intensiv trainierten, aber nicht häufiger der Fall als in den anderen beiden Gruppen.

Üblicherweise raten Ärzte Menschen mit dieser angeborenen Herzerkrankung, starke körperliche Betätigung zu vermeiden. „Bewegung ist für viele Menschen wohltuend und ein wichtiger Teil des Lebens. Unsere Daten unterstützen keine Einschränkung der intensiven körperlichen Betätigung für Personen mit hypertropher Kardiomyopathie, wenn die Entscheidung gemeinsam mit einem Arzt getroffen wird“, sagte Lampert. Da die Erkrankung mit einem Herzstillstand einhergehen kann, sollte man sich vorher beraten lassen: „Erfahrene Ärzte sind am besten in der Lage, Patienten über Bewegung zu beraten, individuelle Empfehlungen zu geben und Warnzeichen und Pläne für den Notfall zu besprechen.“

Bei hypertropher Kardiomyopathie ist der Herzmuskel verdickt, was das Pumpen von Blut erschweren kann. Es ist die häufigste angeborene Herzmuskelerkrankung. Einige Menschen mit hypertropher Kardiomyopathie haben keine Symptome und viele haben eine normale Lebensdauer. Andere leiden dagegen unter Symptomen wie Brustschmerzen, Schwindel, Ohnmacht, Herzklopfen und Müdigkeit. Die Krankheit ist eine häufige Ursache für plötzlichen Tod bei jungen Athleten.

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