Baby-Beikost: Kuhmilch, Ei und Erdnüsse schützen vor Allergien

Dr. Karen Zoufal  |  17.07.2025 11:05 Uhr

Kinder, die schon mit einem halben Jahr Eier, Kuhmilch und Erdnussbutter bekommen, reagieren später seltener allergisch darauf. Diese Erkenntnisse entsprechen auch jüngeren Empfehlungen.

Ein etwa sechs Monate altes Baby liegt in einer Schale, der Mund ist mit orangenem Brei verschmiert. Der leere Löffel wird ihm noch hingehalten.
Na, war da schon Ei, Kuhmilch oder Erdnussbutter dabei? Weniger Kinder mit Nahrungsmittelallergikern in der Familie entwickelten diese Allergien, wenn sie sie schon früh probierten.
© vladans/iStockphoto

Immer mehr Kinder entwickeln eine Lebensmittelallergie. Besonders häufig reagieren sie auf Eier, Kuhmilch oder Erdnüsse. Doch es gibt eine wirksame Methode, um das Allergierisiko zu senken: Eltern sollten ihren Babys bestimmte Nahrungsmittel bereits ab dem sechsten Lebensmonat in kleinen Mengen anbieten. Das zeigt eine große australische Studie.

So ging das Forschungsteam vor

Für die Studie begleitete ein australisches Forschungsteam mehr als 1.000 Babys, die alle ein erhöhtes Allergierisiko hatten – etwa, weil nahe Verwandte Nahrungsmittelallergiker sind. Die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt:

  • Testgruppe (566 Kinder): Die Eltern sollten ihrem Baby ab etwa sechs Monaten Ei, Kuhmilch und Erdnussbutter anbieten.
  • Kontrollgruppe (506 Kinder): Die Eltern erhielten keine speziellen Empfehlungen zur Ernährung.

Ergebnisse im Detail

Insgesamt entwickelten die Kinder, die früh allergieauslösende Lebensmittel bekamen, seltener eine Allergie. Im Detail: 

  • Nur 3 Prozent der früh mit Ei gefütterten Kinder entwickelten eine Eiallergie – verglichen mit 12 Prozent in der Kontrollgruppe.
  • Bei der Erdnussallergie lag der Anteil bei den früh eingeführten Kindern bei nur 1 Prozent, während es bei den später eingeführten Kindern 6 Prozent  waren.
  • Auch bei der Kuhmilchallergie zeigte sich ein positiver Effekt, allerdings etwas schwächer.

Neue Empfehlungen sind noch nicht ausreichend bekannt

Die Erkenntnisse über die frühe Einführung von Lebensmitteln sind bereits in offiziellen Leitlinien zur Säuglingsernährung und Allergieprävention verankert. Trotzdem sind sie in vielen Familien und auch bei manchen Ärztinnen und Ärzten noch nicht ausreichend bekannt.

Die Gesundheitswissenschaftlerin Summer Walker von der Universität Westaustralien betont in einer Mitteilung zur Veröffentlichung: „Indem wir die Leitlinien stärker verbreiten und medizinisches Fachpersonal ermutigen, die Informationen weiterzugeben, können wir die Häufigkeit von Lebensmittelallergien in der Bevölkerung deutlich reduzieren.“

Quelle: DOI 10.1016/j.jaip.2025.06.012

 

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