Psyche

Berührungen helfen bei Depressionen

ZOU  |  22.04.2022

Ob Kuscheln, eine Umarmung oder eine wohltuende Massage: Berührungen steigern das Wohlbefinden. Diese Verbindung zwischen Tastsinn und Psyche könnte auch für die Therapie bei Depressionen eingesetzt werden, schreiben Forscher im Fachmagazin „Deutsche Medizinische Wochenschrift“.


© jacoblund/iStockphoto

Die Berührungsforschung hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht und einige Verbindungen zwischen dem Tastsinn, der sich schon sehr früh bei Ungeborenen entwickelt, und der Psyche aufgedeckt. So gibt es bestimmte Nervenfasern, die bei Berührung im Gehirn Regionen aktivieren, die an positiven sozialen Empfindungen wie Empathie und Mutterliebe beteiligt sind. Sie spielen vermutlich auch eine Rolle für die Wirkung der manuellen Therapie bei Depressionen.

Ein weiterer Grund, warum Berührungen Depressionen lindern, könnte durch Oxytocin vermittelt sein: Dieses „Wohlfühl-Hormon“ wird unter anderem beim Streicheln freigesetzt. Es fördert das Sozialverhalten und das Wohlbefinden und lindert Angst, Stress, Schmerzen oder Entzündungen.

Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Massagen gegen Angst und Depressionen sogar ähnlich wirksam sein könnten wie eine Psychotherapie. Aus diesen und anderen Erkenntnissen folgern die Autoren der Übersichtsarbeit, dass Berührungen – auch ohne Gespräche – einen Zugang zu Menschen mit Depressionen schaffen könnten. Sie schlagen „Berührungsmedizin“ als einen neuen Zweig der Medizin vor und sehen weitere Anwendungsfelder beispielsweise in der Neugeborenen- und Kinderheilkunde, Schmerzmedizin, Onkologie und Geriatrie.

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