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Am 27. Dezember soll es mit den ersten Impfungen gegen das neuartige Coronavirus losgehen. Auch Apotheker werden freiwillig in den Impfzentren arbeiten und den neuen Impfstoff einsatzbereit machen.
In einer gemeinsamen Online-Schulung der Apothekerkammern Westfalen-Lippe und Nordrhein haben sich gestern Abend über 1.000 Apothekerinnen und Apotheker über die Aufbereitung des neuen Corona-Impfstoffs informiert. Damit übernehmen sie eine wichtige, kaum bekannte Aufgabe im Kampf gegen das Virus. Gewissermaßen wecken sie den Impfstoff aus dessen Winterschlaf: „Die neu entwickelten Präparate müssen bei -70 bis -80 Grad gelagert werden“, berichtet Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, und ergänzt: „Bevor das Mittel einsatzbereit ist, muss es aufbereitet – wir sagen rekonstituiert – werden. Diese Aufgabe werden in NRW tausende Apotheker, Apothekerinnen und PTAs übernehmen.“
Beim Impfen gegen Corona arbeiten die Apotheker und PTAs eng mit Ärzten, aber auch Behörden zusammen. Letztere sind für die räumliche Ausstattung der Impfzentren im Lande zuständig. „Die Koordination der eigentlichen Impfungen haben die Kassenärztlichen Vereinigungen übernommen“, sagt Hoffmann. Das sei auch gut so, denn: „Mit dieser Impfung betreten wir Neuland und hier gehört die Impfung ohne Wenn und Aber in die Hände von Ärzten.“
Bei der Aufbereitung der Impfstoffe vom Hersteller muss das pharmazeutische Personal komplexe Vorgaben der Hersteller beachten. So dauert das Auftauen eines Präparates etwa 30 Minuten, vor der Zubereitung ist es im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad bis zu fünf Tage haltbar. Vor Verabreichung wird der Impfstoff mit isotoner Kochsalzlösung verdünnt. So rekonstituiert muss er innerhalb von sechs Stunden verabreicht werden
Aller Voraussicht nach werden die Impfzentren von 8 bis 20 Uhr geöffnet haben. Es haben sich bereits tausende Apotheker freiwillig gemeldet, um Schichten zu übernehmen. „Das Impfen so großer Gruppen in vergleichsweise kurzer Zeit stellt eine enorme Kraftanstrengung an das Gesundheitssystem dar. Die Apothekerinnen und Apotheker in Nordrhein-Westfalen werden sich dieser in genau der gleichen Verantwortung stellen, wie sie seit Beginn der Krise die lückenlose Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln sicherstellen“, erklärten Hoffmann und seine Amtskollegin aus Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening.
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