Aus Angst vor einer Infektion mit dem neuen Coronavirus gehen aktuell nur sehr wenig Menschen zur Blutspende. Das führt zu spürbaren Engpässen in Kliniken und Arztpraxen, wie die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) berichtet. Die Experten rufen dazu auf, auch weiterhin Blut zu spenden.
„Viele Blutspendedienste berichten, dass die Spendenbereitschaft der Bevölkerung durch die Coronavirus-Epidemie bereits spürbar gesunken ist“, sagt Professor Dr. med. Hermann Eichler vom Universitätsklinikum des Saarlandes. Das sei fatal, da Blutprodukte mitunter nur eine kurze Haltbarkeit hätten. Auch kurzfristige Spenderückgänge um 15 Prozent könnten sich daher bereits deutlich auf den Bestand der Blutkonserven auswirken. Nach aktuellem Stand sei die Blutversorgung für Notfallpatienten zwar noch gesichert, in naher Zukunft könne es jedoch zu einer Mangelsituation kommen.
Die Experten der DGTI weisen darauf hin, dass der Besuch eines Blutspendetermins nicht mit einem erhöhten Risiko für eine Ansteckung mit dem Coronavirus einhergeht. Bei den Spendeterminen gelten sehr hohe Hygienestandards, sodass für Blutspender keine reelle Gefahr zur Ansteckung mit einer Infektionskrankheit besteht. „Deshalb möchten wir die Menschen zu einer regelmäßigen und möglichst zeitnahen Blutspende motivieren“, so Eichler.
Denn auch in Zeiten der Grippewelle, grassierender Erkältungen und des neuen Coronavirus benötigen die deutschen Blutspendedienste täglich eine ausreichende Anzahl an Blutspenden, damit die Patienten auch in Krisenzeiten mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung behandelt werden können.
Nach wie vor gilt jedoch: Wer einen grippalen Infekt oder Erkältungssymptome hat, darf kein Blut spenden. Das gilt auch für Personen, die sich erst vor kurzem in den vom Coronavirus betroffenen Risikogebieten aufgehalten haben oder Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Sie müssen aus Sicherheitsgründen eine Wartezeit von vier Wochen vor der nächsten Spende einhalten.
NK
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