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Covid-19 trotz Impfung: Wie wahrscheinlich ist ein Impfdurchbruch?

Natascha Koch  |  16.11.2021

Klar ist: Eine Impfung gegen das Coronavirus schützt vor einer Infektion und senkt das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Einen 100-prozentigen Schutz gibt es jedoch nicht. Auch vollständig geimpfte Personen können sich anstecken und erkranken, Ärzte sprechen dann von einem sogenannten Impfdurchbruch. Das Robert Koch-Institut zählt diese Fälle und berichtet darüber in einem wöchentlichen Lagebericht.

Ältere Frau mit Tee, Mütze und Fieberthermometer im Mund.
Halsschmerzen, Fieber, Geruchs- oder Geschmacksverlust: Treten solche Symptome bei Geimpften auf, muss auch bei ihnen an eine Covid-19-Infektion gedacht werden.
© Gulcin Ragiboglu/iStockphoto

Immer wieder hört man in den letzten Wochen von vollständig geimpften Personen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist das nicht ungewöhnlich: Obwohl die Impfstoffe sehr wirksam seien, könnten sie nicht alle Infektionen bei Geimpften verhindern. Mit steigender Impfquote sei es daher auch zu erwarten, dass die Zahl der Impfdurchbrüche steigt. Die Impfungen sorgen jedoch dafür, dass Infektionen deutlich weniger vorkommen und dass schwere Krankheitsverläufe sehr selten werden.

Seit dem 1. Februar 2021 (KW 5) hat das RKI insgesamt 145.185 wahrscheinliche Impfdurchbrüche in Deutschland gezählt (Stand: 16.11.2021). Durch dieses Monitoring ist es auch möglich, die Effektivität der Impfung abzuschätzen: Diese liegt für den gesamten Beobachtungszeitraum (5. bis 41. KW) für die Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen bei etwa 82 Prozent und für die über 60-Jährigen bei etwa 81 Prozent. Der Großteil der übermittelten Covid-19-Fälle war nicht geimpft. Der Anteil vollständig Geimpfter unter den Meldefällen ist jedoch in den letzten Wochen deutlich gestiegen und liegt mittlerweile in der Altersgruppe der über 60-Jährigen bei über 60 Prozent. Dabei muss jedoch auch berücksichtigt werden, dass es in dieser Altersgruppe eine hohe Impfquote gibt.

Für die vergangenen vier Wochen (KW 38 bis 41) liegt die geschätzte Impfeffektivität wie folgt:

  • Schutz vor einer Krankenhauseinweisung aufgrund von Covid-19: 89 Prozent bei den 18- bis 59-Jährigen bzw. ca. 85 Prozent bei den über 60-Jährigen
  • Schutz vor Behandlung auf Intensivstation: ca. 94 Prozent (Alter 18-59 Jahre) bzw. ca. 90 Prozent (Alter ≥60 Jahre)
  • Schutz vor Tod: ca. 92 Prozent (Alter 18-59 Jahre) bzw. ca. 86 Prozent (Alter ≥60 Jahre)

Betrachtet man den Anteil der Impfdurchbrüche an allen Covid-19-Fällen werde laut RKI deutlich, dass nur ein geringer Anteil der hospitalisierten, auf Intensivstation betreuten bzw. verstorbenen Covid-19-Fälle als Impfdurchbruch zu bewerten ist. Unter den insgesamt 1.221 Covid-19-Fällen mit Impfdurchbrüchen, die verstorben sind, waren 878 (72 Prozent) 80 Jahre und älter. Das zeige das generell erhöhte Risiko dieser Altersgruppe, unabhängig von der Wirksamkeit der Impfstoffe.

Quelle: Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19

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