Deutschland führend beim Trend zu pflanzlichen Milch-Ersatzprodukten

ZOU | 09.08.2023

Beim Vergleich von sechs europäischen Ländern führt Deutschland den Trend zu pflanzlichen Alternativen für Molkerei-Produkte an. Interessanterweise sind die Gründe für den Kauf pflanzlicher Alternativen von Land zu Land unterschiedlich.
Mittlerweile ist eine Vielzahl verschiedener Milchersatzprodukte im Handel erhältlich. image.originalResource.properties.copyright

Milch-Ersatzprodukte wie Mandel-, Soja-, Hafer- und Kokosmilch haben eine bessere CO2-Bilanz als Molkereiprodukte. Deshalb gelten sie als nachhaltiger. Doch nicht überall ist das ein wichtiges Argument, zeigen über 3.000 Antworten aus einer Umfrage in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Spanien.

In Deutschland sind Gesundheit, Tierwohl und Umweltaspekte wesentliche Gründe für den Griff zu pflanzlichen Alternativen anstelle von Molkerei-Produkten. Anders in Polen, wo tierische Milchprodukte als gesundheitsfördernd und vorteilhaft gelten. Außerdem empfinden viele Menschen dort die pflanzlichen Alternativen als zu süß oder zu fettig. Der Preis stellt ebenfalls ein Hindernis dar, da pflanzliche Alternativen häufig teurer sind als tierische Produkte. In Frankreich spielen die Textur und Traditionen eine große Rolle, insbesondere was die vielen Käsesorten betrifft, auf die man dort nicht gern verzichten möchte. Auch in Italien und Spanien spielen die sensorischen Eigenschaften und der Geschmack eine größere Rolle, zudem die Verfügbarkeit und die Vielfalt der Alternativen. 

Überrascht war das Forschungsteam von dem Ergebnis, dass der Bildungsgrad und soziodemografische Faktoren keinen klaren Einfluss auf die Akzeptanz pflanzlicher Alternativen zu haben schienen. „Insbesondere Menschen, die mit dem Gedanken spielen, pflanzliche ‚Molkereiprodukte‘ zu konsumieren, werden von deren wenig überzeugenden Produkteigenschaften abgeschreckt. Sie wünschen sich mehr Sorten und einen besseren Geschmack bzw. ein besseres Mundgefühl“, fasste Rebecca Hansen von der Universität Hohenheim in Stuttgart die Beobachtungen zusammen.

Quelle: DOI 10.1016/j.foodqual.2023.104910